HGM Wissensblog

Ein stummes Zeitzeugnis …

… oder der Schauder der Geschichte

Am 10. September 1944 wurde das Museum und das Objekt 1 (das ehemalige Kommandaturgebäude) vom ersten der insgesamt vier Bombenangriffen bis März 1945 schwer beschädigt. Das Gebäude gegenüber des Museums, wo heute wie damals zahlreiche Kanzleiräume der Bediensteten des Hauses untergebracht sind, glich einer Ruine.

Der damalige Direktor des Heeresmuseums Dr. Alfred Mell meldete:

„Zusammenfassend kann gemeldet werden, daß der Gebäudeschaden sehr schwer, der an Ausstellungsmaterial jedoch im Großen und Ganzen auf mindestens teilweise ersetzbare Bestände aus der Gegenwart und Einrichtungsstücke beschränkt ist. Der Sachschaden steht in keinem Verhältnis zum Gebäudeschaden: Das Gebäude ist eine Ruine.“

Der seit 1944 eingewachsene Ziegelstein in der Astkrone

Für den Bau des Arsenals wurden über 177 Millionen Ziegel aufgewendet. Einer dieser Ziegel wurde heute in einem alten Kastanienbaum gegenüber des Objekt 1 wiederentdeckt. Offenbar wurde der Ziegel 1944 durch den Bombentreffer in den Baum geschleudert, ist eingewachsen und kam als Laune der Natur wieder zum Vorschein. Nach einem Baumschnitt ist der Ziegel gegenwärtig sichtbar.

Georg Rütgen

Seit 2004 arbeite ich im Bereich der Kulturvermittlung des Hauses, welche ich seit 2009 leite. Somit bin ich im Haus z.B. für das Führungswesen, den Kinderklub und Homepage verantwortlich. Als Historiker liegen meine Interessen deckungsgleich mit der permanenten Ausstellung des HGM bei der Neuzeit und Zeitgeschichte. In den letzten Jahren habe ich mich insbesondere in die Bau- und Hausgeschichte des Museums und die Ausgestaltung der Repräsentationsräume vertieft.

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