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Im Rücken der kämpfenden Truppe

Der Raum zwischen operierender Truppe bis zum Hinterland wurde im Ersten Weltkrieg „Etappe“ genannt. Als materielle und personelle Vorratskammer für die Kampftruppen sollte sie wie ein kompliziertes Getriebe im Rücken der Armee funktionierten.

 

„Nicht ganz Krieg und nicht ganz Friede, Eignes Land mit eignem Liede, Schlachtluft nicht, nicht Heimatglück, Und von beiden doch ein Stück, Liegst du an der Kriegsflut Strand, Freundliches Etappenland.“1

Autor: Friedrich Muckermann, "Die Etappe"

Dieses am 1. November 1914 in der Zeitung „Der Landsturm“ publizierte Gedicht verdeutlicht den zwiespältigen Charakter der Etappe. Denn entgegen der eigentlichen französischen Wortbedeutung „étape“, die bis in das 19. Jahrhundert einen örtlichen Lagerplatz für militärische Ausrüstungsgegenstände beschrieb, bezeichnete sie in den Planungen des k.u.k. Generalstabes vor dem Ersten Weltkrieg bereits einen umfassenden militärgeografischen Raum.2 Er erstreckte sich allgemein von der vordersten Kampfzone der operierenden Truppen bis hin zur rückwärtigen Heimatgrenze.3 Die Etappe war als jenes Gebiet definiert, das zwischen der Front und dem Hinterland lag,4 was jenen Raum meinte, der zwischen den eingenommenen Operationsbereichen und dem Territorium der Monarchie lag.5 Nach vorne sollte er unmittelbar hinter der kämpfenden Truppe – aber dennoch außerhalb der Reichweite der feindlichen Artillerie – liegen, daher dort beginnen, wo er nicht direkt von Kampfhandlungen betroffen war.6 Dies machte ihn auch zu einer von der Kriegsgefahr nicht unmittelbar berührten Durchgangsstation von Truppenteilen.7 Über ihre lexikalische Darstellung hinausgehend, wurde die Etappe auch als Teil des sogenannten Bereiches der Armee im Felde definiert. Dies ist jener Bereich, den die Armee zur Vorbereitung und Durchführung der Operationen beanspruchte.8 Er gliederte sich im Kriegsfall der Breite nach in die Gebiete der einzelnen operierenden Armeen oder selbstständigen Heereskörper und der Tiefe nach in den Operations- und unmittelbar dahinterliegenden Etappenraum.9 Eine exakte, tiefenräumliche Grenze sollte jedoch nicht gezogen werden, denn im Kriegsfall war es vielmehr beabsichtigt, die Zuständigkeiten beider Truppenteile und Anstalten flexibel ineinandergreifen zu lassen. Die rückwärtige Grenze zum Hinterland hingegen setzte im Ernstfall der Chef des Generalstabes im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium fest. In den Kriegsplanungen des Generalstabes wurde die vordere Grenze des Etappenraumes daher auch stets als beweglich angesehen, da sie sich mit den Operationen verschieben konnte.10

Der Etappenraum nahm nicht nur in der Militärgeografie eine Brückenfunktion zwischen Front und Hinterland ein, sondern auch als Versorgungs- und Verwaltungsgebiet im Rücken der kämpfenden Truppe. Durch die in der Etappe geleisteten Tätigkeiten für jegliche organisatorischen und logistischen Belange der Front, ist sie in den Kriegsvorbereitungen des Generalstabes ebenso als jenes Gebiet definiert, das die Verbindung einer Armee zum Hinterland herstellen sollte. Denn hier arbeiteten ihre rückwärtigen Dienste, welche die materiellen und personellen Bedürfnisse der kämpfenden Truppe befriedigen sollten. Darum wären im Kriegsfall in den Etappenräumen auch Eisenbahn- und Schifffahrtslinien sowie Straßen als Verbindungswege zur Front einzurichten. Diese hießen Etappenlinien und sollten den Sicherheits-, Verbindungs-, Sanitäts- sowie Verpflegsdienst garantieren. Militärisch wichtige Orte im Bereich der Armee im Felde wurden als Etappenstationen aufgebaut. Sie waren für die Ansammlung sowie den Zu- und Abschub von Personal und Material von besonderer Bedeutung, wobei sich ihre Ausgestaltung nach den Bedürfnissen des jeweiligen Frontabschnittes richtete. Die einzelnen Etappenstationen hätten theoretisch auch nicht mehr als einen Tagesmarsch voneinander entfernt liegen dürfen.11

Deshalb war der Etappenraum auch militärisch verwaltet, denn er musste dem Funktionieren der Front Rechnung tragen. Genauer lag es stets im Interesse der operierenden Truppen, in ihrem Rücken schnellstmöglich Ruhe und Ordnung nach den Kämpfen herzustellen, dabei die Einflüsse der früheren Regierung auf die Bevölkerung zu verhindern und die vorgefundenen Ressourcen für die eigenen Zwecke zu nutzen. Erobert nun eine Armee ein Gebiet, sollten dies die AEKs garantieren, indem sie es notdürftig hätten verwalten sollen.12

Abb.1: Geografische Einteilung und Einrichtungen in der Etappe.13

Wurde das zu verwaltende Gebiet durch das Fortschreiten der Operationen für Armee-Etappenkommandos zu groß,14 lösten die Militärgouvernements sie in den rückwärtigen Etappengebieten ab.15 Die Etappe unterschied sich dadurch auch administrativ und legislativ vom Hinterland.16 Während hier die Rechtsprechung und Verwaltung der Bevölkerung im Krieg in zivilen Händen blieb,17 herrschte im Etappenraum hingegen das Kriegsrecht, unter das auch die besetzten Gebiete samt Einwohner gestellt wurden. Es galten die Befehle des AOK, das seine Befugnisse delegierte.18 Die tatsächliche Ausübung der Gewalt in den Etappen übten militärische Aufsichten und Etappentruppen aus, welche sich grundsätzlich zumeist aus dem zweiten Aufgebot, dem Landsturm, zusammensetzen sollten.19

Entsprechend des jeweiligen Bereiches der Armee im Felde, sollte im Kriegsfall jeder Armee der Raum hinter ihrer Front als ihr eigener Etappen- und damit Versorgungsraum zugewiesen werden. Da die Kampftruppen der Armee im Allgemeinen für sich selbst nicht wirtschaften können, arbeiteten im Ersten Weltkrieg die Armee-Etappenkommandos (AEK), die ab 1. Jänner 1916 Quartiermeisterabteilungen (QuAbt) genannt wurden, samt ihren untergeordneten Etappenbehörden, Anstalten und Truppen selbstständig gemäß den Anforderungen der eigenen Front.20 Sie setzten sich unter anderem aus Automobilisten, Seelsorgern, Personal für die Militärgerichte und Feldarreste, für den Veterinär- oder Sanitätsdienst samt eines Militärmedikamentenbeamten sowie für die Feldgendarmerie, Post- und Telegraphenabteilung oder den Militärbaudienst zusammen.21 Die Etappenkommandos unterstanden zwar dem Befehl des EOK (Etappen-Oberkommando), sie durften aber selbst an die Armeekolonnen disponieren. Durch diese Selbstständigkeit sollten sie auf die Erfordernisse ihrer eigenen Front effizient reagieren können, um ihr Funktionieren zu gewährleisten.

Der Etappenraum sollte im Allgemeinen gleichsam einer materiellen und personellen Vorratskammer im Rücken einer Armee funktionieren,22 der durch sich selbst sowie seiner Verbindung zum Hinterland jegliche Bedürfnisse der kämpfenden Truppe befriedigen musste, damit die Operations- und Kampffähigkeit der im Felde stehenden Truppe erhalten blieb. Dafür wurde der Etappenraum samt der okkupierten Bevölkerung bellifiziert, sprich auf die Kriegshandlungen ausgerichtet.23 Seine Kernaufgaben umfassten:

  • Die Ausnutzung des Bereiches der Armee im Felde für die Bedürfnisse der kämpfenden Truppe.
  • Der Zuschub all dessen, was aus dem Bereich der Armee im Felde nicht entnommen werden kann und daher aus dem Hinterland an die Front transportiert werden muss.
  • Der Abschub von Personal und Material aus dem Bereich der Armee im Felde.
  • Die Erhaltung, Wiederherstellung oder der Neubau von Kommunikations- und Verkehrslinien samt deren Regelung im Etappengebiet; das wären: Telefon-, Telegrafen- und Post- sowie Eisenbahn- Straßen- und Schifffahrtslinien.
  • Die Sicherung des Raumes im Rücken der operierenden Armee.
  • Die Vorbereitung von Befestigungen und Zerstörungen als auch Bergungs- und Räumungsmaßnahmen im Falle eines Rückzuges.
  • Die Handhabung der Gesundheitspolizei.
  • Die Verwaltung des besetzten Gebietes.24

Dafür sollten die Etappenräume mit einem ausgeklügelten Verkehrs- und Bahnnetz durchzogen sein, um jeglichen materiellen und personellen Zu- und Abschub effizient zu ermöglichen. Wo es keine solchen betriebsfähigen Strecken gab, mussten sie durch Arbeiterabteilungen oder Etappentruppen zumeist erst gebaut werden; beispielsweise auch, wenn Verwundete in Sanitätszügen in die Spitäler des Hinterlandes transportiert werden mussten. Je nach Grad der Verletzung konnten die Frontsoldaten aber auch gleich in den Lazaretten der Etappe behandelt werden; ebenso Pferde durch eigene Veterinärmediziner. Wenn erkrankte oder verwundete Tiere nicht geheilt werden konnten, so wurden sie dort geschlachtet und zu Hunde-, Schweine- oder Geflügelfutter verarbeitet. Indirekt kam dies natürlich wieder dem Funktionieren der Front zugute: Denn die Versorgung der kämpfenden Truppe mit Nahrung war eine der entscheidendsten logistischen Leistung. Dafür wurde Mehl und Schlachtvieh zumeist aus dem Hinterland zugeschoben, in der Etappe verarbeitet und als fertiges Essen an die Front transportiert.25 Die Etappenkommandos mussten dafür nicht nur Schlachtviehdepots errichten, sondern auch Vorsorgen für den Anbau und die Ernte von Getreide im Rücken der operierenden Truppe treffen sowie Mühlen und Selchereien in Betrieb setzen.26

Abb.2: k.u.k. Etappen-Schlachtviehdepot in Czernowitz, o.D.27

Die Umwandlung der Rohstoffe in Lebensmittel fand deswegen in den Bäckereien und Schlächtereien in den Etappen statt, zumal hier die Verwertung der Abfälle durch Gerbereien, Talgfabriken, Seifensiedereien oder Wurstfabriken für die Front effizienter war. Auch die Reparatur von beschädigtem Kriegsmaterial erfolgte zumeist in den Etappenräumen, wo Schlosser-, Wagner- und Schmiedewerkstätten genauso wie eigens spezialisierte Reparaturwerkstätten für beschädigte Waffen betrieben wurden. Ebenso errichtete die k.u.k. Etappenverwaltungen zerstörte Fabriken wieder neu. So beispielsweise eine Ziegelei im ukrainischen Wolhynien, welche dann täglich 32.000 Ziegel herstellen konnte. Mit diesen befestigten die Soldaten die Innenstände in ihren Schützengräben an der Front. Schließlich war eine weitere Aufgabe der Etappen, Hygienemaßnahmen durch Entlausungsstationen, Bade- oder Epidemiezüge umzusetzen, in welchen die Soldaten desinfiziert werden konnten.28 Durch die Etappen verliefen ebenso die Feldpostverbindungen sowie die kriegswichtigen Telefon- und Telegrafenverbindungen bis in das Hinterland. Auch waren sie nicht zuletzt für die Unterkünfte bei der Verlegung oder Ruhestellung von Frontsoldaten zuständig. Lichtspielhäuser, Fronttheater sowie Bordelle standen ebenso zur Verfügung, jedoch wurden die Frontsoldaten durch Exerzierübungen stets an die militärischen Tugenden erinnert. Dieser Gegensatz zwischen kriegerischer Front und – gleich dahinter liegender, aber relativ ruhiger und verglichen zu ihr friedlicher – Etappe, führte im Ersten Weltkrieg zusehends zur Entfremdung der Frontsoldaten zu ihren Kollegen in der Etappe.29 Der spätere Sektionschef Dögl, 1914 Oberintendant des 12. Korps in Hermannstadt (rum. Sibiu), meinte beispielsweise hinsichtlich der Verpflegung, dass die Etappentruppen am Wenigsten hungern mussten, da sie sich stets jener für die Front bestimmten Nahrung bemächtigten. Dögl beschloss diesen Gedankengang, als er meinte:

„So wurde die Etappe der Ort unberechtigt guten Lebens […].“30

Jedenfalls zeigt diese knappe Auswahl von nur einigen wenigen Aufgaben in den Etappen, dass zu ihrer Bewältigung eine Vielzahl an Personen, Verwaltungseinheiten und Anstalten vorhanden sein musste, um die damit verbundenen logistischen, organisatorischen und administrativen Arbeiten leisten zu können. Zudem sollte die Etappe zwar routiniert aber dennoch stets flexibel auf die Front reagieren, da sich ihre Bedürfnisse ständig wandelten.

Was dies im Detail bedeuten konnte, sei im Folgenden anhand des Munitionsnachschubes aus dem Hinterland skizziert: Dieser basierte grundsätzlich immer auf einem Kalkül, das mit dem tatsächlichen Verbrauch an der Front natürlich nie übereinstimmte. Jene Kalküle errechnete das jeweilige Etappenkommando für seine Front. Die Daten wurden zumeist über das EOK in das Hinterland weitergegeben: Dort fiel der Munitionsnachschub in die Kompetenz des Kriegsministeriums. Dieses wies die Anforderungen an die Zentraltransportleitung der Eisenbahnen oder Schifffahrtslinien zu. Sie wiederum veranlassten den Transport in die Etappengebiete. Dort koordinierte das EOK oder das untergeordnete Etappenkommando den Munitionsnachschub in die Bedarfsorte, genauer in die sogenannten Fassungsstationen oder Munitionsfelddepots, welche die Munition wiederum an die Front disponierten. Diese Umschlagplätze sollten an Eisenbahn- und Schifffahrtsendstationen sowie in besonders wichtigen Orten im Etappen- oder Operationsbereich errichtet werden. Am Weg dorthin galt es die Zwischenlagerung der Munition so weit als möglich zu vermeiden.31

Um diese Aufgaben im Ernstfall bewältigen zu können gliederte sich das Armeeoberkommando (AOK) mit Kriegsbeginn in das Operierende Oberkommando (OOK) und das EOK. Ihnen untergeordnet waren die Armeekommandos (AK), die zwischen den Korps und dem AOK geschaltet waren. Die AKs setzten sich analog aus dem Operierenden Armeekommando (OAK) und dem AEK zusammen.32 Während OOK sowie OAK de facto stets synonym mit dem AOK oder eben AK verwendet wurden, war die Arbeit des EOK/QuAbt beziehungsweise der QuAbt der AKs mit der Leitung des Etappendienstes betraut. Sie definierte sich im EOK/QuAbt mit jeglichen Tätigkeiten, die darauf gerichtet waren, die materiellen und personellen Bedürfnisse der Armee im Felde zu decken, gleichzeitig die Verbindung zum Hinterland ununterbrochen zu garantieren sowie damit auch den Verkehr hinter den kämpfenden Truppen zu regeln.33 Dem EOK gehörten in der Generalstabsabteilung ursprünglich an: Der Etappenoberkommandant, der Generalstabschef, die Generalstabsoffiziere, der Train-, Artillerie-, Sappeur-, Pionier- und Automobilreferent, ein Dolmetsch- und Manipulationsoffizier, Schreiber sowie jene Mannschaft für die Feldpresse. Zudem besaß jene oberste Ebene des EOK einen Chef des Feldtransport- sowie einen des Feldtelegrafenwesens, einen Sanitätschef, einen der eigenen Intendanz, einen General-Feld-Postdirektor und ein Justizreferat. All diese hatten wiederum eigene Behörden, Anstalten und Truppen untergeordnet; die Feldgendarmerie etwa unterstand der Generalstabsabteilung.34

Das EOK bestand in dieser Form – wie bereits erwähnt – bis 1. Jänner 1916 und wurde bis Kriegsende stets weiter komprimiert oder ausdifferenziert, je nachdem, was die allgemeine Kriegslage für Erkenntnisse hinsichtlich einer effektiveren Organisation der rückwärtigen Dienste zuließ. Mit Jänner 1916 fand nun jene erste Neuausrichtung statt, indem das EOK fortan QuAbt genannt wurde. Praktisch war diese Umbenennung bis 1918 aber ohne große Bedeutung.35 Der Generalstabschef des EOK wurde zum Chef der QuAbt und der Etappenoberkommandant zum Generalquartiermeister. Dieser Höchstrangige war zum Vortrag vor dem Chef des Generalstabes Franz Conrad von Hötzendorf berufen sowie auch gleichzeitig zur Vertretung dessen Stellvertreters. Die QuAbt war seit Jänner 1916 eine selbstständige Abteilung des AOK, genauso wie dessen Operations-, Detail- und Nachrichtenabteilung. Sie arbeiteten im direkten gegenseitigen Einvernehmen. Eine ebensolche Autonomie setzte sich untergeordnet bei den AKs fort.36 Selbstständig tätig wurde auch der Chef des Feldtransportwesens und des Feldtelegrafenwesens, dem wiederum der General-Feld-Postdirektor unterstellt wurde.37 Mit dem Dienstantritt von Oberst Theodor Ritter von Zeynek als Chef der QuAbt am 10. März 1917 wurde nun strukturell eine viel weitreichendere Umorganisation eingeleitet, da dieser es schaffte, sich als Chef der QuAbt vom Generalquartiermeister zu emanzipieren. Diese Position, welche damals FML Kaltenborn innehatte, erachtete Zeynek als unnötige Zwischenstelle, denn dieser vermittle nur zwischen ihm und dem Chef des Generalstabes Conrad bzw. seit März 1917 seinem Nachfolger Arthur Arz von Straußenburg. Zeynek wollte damit – so in seinen Memoiren zu lesen – alleine für die materielle Leitung der Armee im Felde verantwortlich sein; ohnehin referierte er sowieso seit jeher direkt vor dem Chef des Generalstabes – so Zeynek. Seine Aufgabe definierte er seitdem mit der Leitung des Sanitätsdienstes, der Verpflegung, Bekleidung, Ausrüstung, der materiellen Vorbereitung der Operationen aller Armeen, der Leitung und Verwaltung der besetzten Gebiete Serbiens, Polens, Italiens sowie dem einvernehmlichen Handeln mit der Deutschen Obersten Heeresleitung (DOHL) für Rumänien und die Ukraine, der Leitung des Auto- und Pferdewesen, der Feldgendarmarie und des Etappendienstes an sich. Das Justizwesen wanderte von der QuAbt in die Präsidialabteilung, da sich Zeynek weigerte dieses zu übernehmen.38 Dennoch sollte es bis Herbst 1917 dauern, bis die Stelle des Generalquartiermeisters aufgelöst war, womit sich die Teilung zwischen OOK und EOK „weitgehend verwischt“. Das AOK setzte sich sodann 1918 aus sechs gleichgeordneten Hauptgruppen zusammen, nämlich die Operationsabteilung, QuAbt, Präsidialabteilung, Nachrichtenabteilung, Chef des Feldeisenbahnwesens und des Feldtelegrafenwesens. Zudem kamen im Juni 1918 die siebente und im Oktober 1918 die achte Gruppe hinzu: Die Ukraineabteilung und der Chef des Luftfahrwesens.39

 

1 Friedrich Muckermann, Die Etappe. In: Der Landsturm, Feldnummer 4 (1.11.1914) 172, zitiert nach: Otto Thissen, Mit Herz und Hand fürs Vaterland! Zeitbilder des Weltkriegs 1914. Ein Kriegsgedenkbuch (Köln 1915) 167.

2 Bruno Thoss, Etappe. In: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumreich, Irina Renz (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg (Paderborn/München/Wien/Zürich 2009) 465.

3 Gerd Krumreich, Der Erste Weltkrieg. Die 101 wichtigsten Fragen (München 2014) 59.

4 Thoss, Etappe, 465.

5 Hugo Schmid, Heerwesen. 2. Teil. Österreich-Ungarn – Lehr- und Lernbehelf für Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalten sowie Instruktionsbuch für Reserveoffiziersschulen, dann für das Selbststudium (Wien 31915) 137.

6 Harry Horstmann, Der Soldat. In Sprache und Tradition. Ein Handbuch (Bad Salzungen 2010) 92.

7 Magnus Hirschfeld, Sittengeschichte des Weltkrieges (Leipzig/Wien 1930) 309.

8 o.A., E-57. Entwurf. Etappenvorschrift (zu Abt.5 Nr. 7800 res. vom Jahre 1912). Ausschließlich für den Dienstgebrauch (Wien 1912) XII.

9 AT-OeStA/KA AhOB GSt EB 895/ K.u.k. 14. Korps- und k.k. Landesverteidigungskommando in Innsbruck an das k.k. Ministerium für Landesverteidigung Präs. Nr. 2250 K.K.-1557 L.V.K Signatur 223-VIII am 6. Mai. Etappenvorschrift-Bericht.

10 o. A., E-57, 4.

11 o. A., E-57, XIII-XIV.

12 o. A., E-57, XII-XV, 26, 136.

13 Schmid, Heerwesen, 136.

14 Tamara Scheer, Zwischen Front und Heimat: Österreich-Ungarns Militärverwaltungen im Ersten Weltkrieg (Neue Forschungen zur ostmittel- und südeuropäischen Geschichte 2, Frankfurt am Main/Wien 2009) 57-61.

15 AT-OeStA/KA AhOB GSt EB 880/ k.u.k. Chef des Generalstabes, Vorsorgen für die Verwaltung eines besetzten feindlichen Gebietes. Zur Einsicht vor Genehmigung Eisenbahnbureau, Telegraphenbureau, Landesbeschreibungsbureau, Ziller am 16.5.

16 o. A., E-57, XII-XV.

17 Tamara Scheer, Die Ringstraßenfront – Österreich-Ungarn, das Kriegsüberwachungsamt und der Ausnahmezustand während des Ersten Weltkrieges (Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums, Bd. 15, Wien 2010) 138.

18 o. A., E-57, 2.

19 AT-OeStA/KA AhOB GSt EB 880/ k.u.k. Chef des Generalstabes, Vorsorgen für die Verwaltung eines besetzten feindlichen Gebietes. Zur Einsicht vor Genehmigung Eisenbahnbureau, Telegraphenbureau, Landesbeschreibungsbureau, Ziller am 16.5.

20 AT-OeStA/KA MS Ca/ Ca 9 bis 11, Sektionschef Ernst Dögl, Die Verpflegung der Armee und die österreichische Ernährungswirtschaft, I/16.

21 AT-OeStA/KA AhOB GStb Dir EB 880/ k.u.k. Armeeoberkommando, Anordnungen für die Instradierung der vorerst stehengebliebenen Formationen, R.1. Cahier des EOK Subbeilage 4 der Beilage 1, Dispositionseinheiten und Personalreserven.

22 Pelzer, Das österreichisch-ungarische Weltkriegsbuch, 57.

23 Johannes Hartmann, Julia Kompe, Nicolas Kwasniewski, Sophie-Charlotte Schippman, Der Erste Weltkrieg – Orte des Übergangs. Die Etappe.

Online unter: http://exhibitions.europeana.eu/exhibits/show/14-18-collections-de/die-etappe (5. Juli 2014).

24 o. A., E-57, XI-XII.

25 Pelzer, Das österreichisch-ungarische Weltkriegsbuch, 58-60.

26 AT-OeStA/KA MS Ca/ Ca 9 bis 11, Sektionschef Ernst Dögl, Die Verpflegung der Armee und die österreichische Ernährungswirtschaft, I/17.

27 Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut, Referat Medien, 1942/47/LBI7779/22.

28 Pelzer, Das österreichisch-ungarische Weltkriegsbuch, 58-60.

29 Krumreich, Der Erste Weltkrieg, 59-60.

30 AT-OeStA/KA MS Ca/ Ca 9 bis 11, Sektionschef Ernst Dögl, Die Verpflegung der Armee und die österreichische Ernährungswirtschaft, I/17.

31 AT-OeStA/KA AhOB GStb AR Akten 510/ 23-2/2 vom 11. Juni 1910. Provisorische Direktiven für den Munitionsnachschub zur Armee im Felde.

32 Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs. Herausgegeben von der Generaldirektorin. II. Serie: Inventare österreichischer Archive, Bd. VIII (Inventar des Kriegsarchivs Wien). Verfasst von den Beamten des Kriegsarchivs (Band I und II in einem, Wien 1953) 20.

33 Schmid, Heerwesen, 137.

34 AT-OeStA/KA AhOB GSt EB 880/ k.u.k. Chef des Etappenoberkommandos. Anordnung zu Formierung des Etappenoberkommandos.

Für eine detaillierte Auflistung über die Zusammensetzung des EOK siehe:

AT-OeStA/KA AhOB GSt EB 880/ Zusammensetzung des Etappenoberkommandos.

Und ebenso:

Franz Conrad von Hötzendorf, Aus meiner Dienstzeit 1906 – 1918. Bd. IV (Anlagen): 25. Juni 1914 bis 30. September 1914. Die politischen und militärischen Vorgänge vom Fürstenmord in Sarajevo bis zum Abschluß der ersten und bis zum Beginn der zweiten Offensive gegen Serbien und Rußland (Wien/Berlin/Leipzig/München 1921) Anlage 5.

35 Nikolaus Levnaic-Iwanski, Kriegswirtschaft und Intendanzwesen (Militärwissenschaftliche Rundschau). In.: Militärwissenschaftliche und Technische Mitteilungen (Fortsetzung der Mitteilungen über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens), Jg. LVII, Heft 1/2 (Wien 1926) 98.

36 AT-OeStA/KA FA AOK QuAbt Akten 2226/ 100933, Beilage 1.

37 Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Inventare österreichischer Archive, 6-7.

38 Theodor Ritter von Zeynek, Ein Offizier im Generalstabskorps erinnert sich. Eingel. und hrsg. von Peter Broucek (Veröffentlichung der Kommission für Neuere Geschichte Bd. 101, Wien/Köln/Weimar 2009) 271-272.

39 Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Inventare österreichischer Archive, 6-7.

Thomas Edelmann

Mag. Dr. Thomas Edelmann, MAS
Ich bin Historiker mit einer postgradualen museologischen Ausbildung, die ich an der Universität für angewandte Kunst Wien absolviert habe. Im Museum bin u.a. für die digitale Kommunikation zuständig, angefangen von der Website über den Blog bis hin zu allen Social-Media-Kanälen. Andererseits bin ich als Forscher im Militärhistorischen Institut tätig, wo ich gegenwärtig am Forschungsprojekt „Vom Leib zum Körper. (Be-)Musterung von Militärpflichtigen und ihre Konstituierung zum Soldaten 1858 - 1918“ arbeite. Meine Forschungsinteressen sind die Geschichte der Habsburgermonarchie 1789 - 1918, der Erste Weltkrieg mit dem Schwerpunkt auf das Etappenwesen der österreichisch-ungarischen Armee sowie – um über die Grenzen Europas zu blicken – die mexikanische (Kultur-) Geschichte.

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