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Feldmarschall Graf Radetzky und seine Orden

Eine der wohl bekanntesten Gestalten der Militärgeschichte hat vor 251 Jahren das Licht der Welt erblickt: Noch heute ist vielen Menschen der Name Radetzky geläufig. Der Radetzkymarsch von Johann Strauß Vater wird vielerorts als volksnahe und heimliche Hymne Österreichs angesehen. Nicht nur als hervorragender Feldherr, auch als Offizier in der Militär- und Zivilverwaltung des Habsburgerreiches fand er dienstliche Verwendung. Seine Fürsorglichkeit gegenüber den untergebenen Soldaten hatte ihm schon zu Lebzeiten den respektvollen Beinamen „Vater Radetzky“ eingebracht. An dieser Stelle soll erstmalig seinen Auszeichnungen genauere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Insbesondere bei der Person des Feldmarschalls Radetzky sind die Jahresangaben seiner Ordensverleihungen interessant. Spiegeln doch diese nicht nur die militärische und politische Zeitentwicklung wieder, sondern auch seine persönliche Wertschätzung bei den verschiedensten Herrschern seiner Zeit. So zahlreich und hochrangig seine Orden waren, eine genaue und detaillierte Aufstellung ist bisher nicht erschienen. Viele diesbezügliche Hinweise sind in der zeitgenössischen Literatur nur ungenau bis lückenhaft. Dieser Umstand zieht sich bis heute durch, wobei auch die Angaben zu den Jahren der Verleihungen oft widersprüchlich sind. Johann Josef Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz (tschechisch Jan Josef Václav hrabě Radecký z Radče) wurde am 2. November 1766 auf Schloss Trebnitz bei Seltschan (Königreich Böhmen) geboren und ist am 5. Jänner 1858 in Mailand (Königreich Lombardei) verstorben. Er trat bereits 1784 als Kadett in das k. k. Kürassier Regiment Nr. 2 ein und begann damit eine ungewöhnlich lange Dienstzeit. Erst am 17. Dezember 1856 stellte Radetzky aus dem Garnisonsort Verona sein Abschiedsgesuch an Kaiser Franz Josef I. Dieser nahm es an und der greise Feldherr wurde am 28. Februar 1857 in den Ruhestand versetzt. Seine letzte Dienststellung war die des General-Civil- und Militär-Gouverneurs im lombardisch venezianischen Königreich und Kommandanten der II. Armee. Seiner letzten „National und Dienstbeschreibung“ ist zu entnehmen: „Gesamtdienstzeit von 72 Jahren, 2 Monaten und 23 Tagen. Hat keiner fremden Macht gedient, nie quittiert, war nie pensioniert.“1

In dieser schier unglaublich langen Dienstzeit hat Feldmarschall Radetzky fünf Kaisern gedient:
Josef II. (geb. 1741; reg. 1765–1790)
Leopold II. (geb. 1747; reg. 1790–1792)
Franz I. (II.) (geb. 1768; reg. 1792–1835)
Ferdinand I. (geb. 1793; reg. 1835–1848)
Franz Josef I. (geb. 1830; reg. 1848–1916)

Orden und Auszeichnungen

Die Aufstellung der Orden und anderer Auszeichnungen wurde seiner letzten Dienstbeschreibung entnommen und mit den Militärschematismen der Jahrgänge 1812 bis 1857 und auch dem des Jahres 1914 abgeglichen.2

Die Durchsicht der verschiedenen Jahrgänge dieser Schematismen ermöglicht primär eine Feststellung der Verleihungsjahre, vermittelt aber auch eine Übersicht der Höherstufungen mancher Auszeichnungen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass viele Verleihungen erst im Folgejahr, manchmal auch später, im amtlichen Schematismus genannt wurden.

Beide historischen Quellen, die Dienstbeschreibung und auch die Schematismen, sind zeitgenössische amtliche Dokumente. Deren Informationsgehalt ist dadurch zwar höher anzusetzen, muss aber nicht immer den Tatsachen entsprechen.

Für einzelne Auszeichnungen konnten Informationen auch an anderer Stelle gewonnen werden. Dabei war besonders das Werk von Franz Krones eine große Hilfe.3 Es beinhaltet einen Lebenslauf mit Zeittafel, der viele Details zu entnehmen sind. Obwohl auch hier manche Angaben fraglich erscheinen, ist dieses Werk aufgrund zahlreicher Details eine Fundgrube für weiterführende Recherchen. Abschließend wurden auch seine Trauerparte4 und verschiedene zeitgenössische bildlicher Darstellungen als Informationsquellen herangezogen.

Soweit bekannt, ist nach jeder Auszeichnung in Klammer das Datum der Verleihung, gefolgt vom Kalenderjahr der erstmaligen Nennung im Schematismus, angeführt. Im Einzelfall sind auch weitere Informationen genannt.

Dekorationen, die nicht im Schematismus und der Dienstbeschreibung genannt sind, wurden ebenfalls in die folgende Auflistung aufgenommen. Ebenso sind die weiteren staatlichen Ehrungen berücksichtigt.

Feldmarschall Johann Josef Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz, Aufnahme von Moritz Eduard Lotze (1809–1890), Verona, aus dem Jahr 1857 (Österreichische Privatsammlung)

Kaisertum Österreich

Ritter des Ordens vom goldenen Vlies
(verliehen am 3. April 18495, im Schematismus ab 1850 angeführt)
Großkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens
(verliehen am 30. Juli 18486, im Schematismus ab 1850 angeführt)
Radetzky ist einer der wenigen Offiziere, der alle drei Klassen dieses Ordens erhielt: Großkreuz für Custozza, 25. Juli 1848, promoviert 1848; Kommandeur für Wels, 2. Mai 1809, promoviert 1810; Ritter für Novi, 15. August 1799, promoviert 1801.7
Großkreuz des St. Stephan-Ordens in Brillanten8
(Großkreuz verliehen 1851, im Schematismus ab 1852 angeführt, die Brillanten verliehen 1854, im Schematismus ab 1854 angeführt)
Großkreuz des Leopold-Ordens
(verliehen 22. Oktober 18139, im Schematismus ab 1813 angeführt)
Ritter 1. Klasse des österreichischen Ordens der eisernen Krone
(im Schematismus ab 1839 angeführt)
Militärverdienstkreuz
(im Schematismus ab 1850 angeführt)
Militärdienstzeichen 2. Klasse10
(nicht im Schematismus angeführt)11
Armeekreuz
(verliehen am 31. März 1814, nicht im Schematismus angeführt)12
k.k. wirklicher Geheimer Rat
(verliehen 1813, im Schematismus ab 1813 angeführt)13
k.k. Kämmerer
(verliehen 1802, im Schematismus ab 1813 angeführt)14
Inhaber des k. k. 5. Husaren-Regiments
(Radetzky wurde die Inhaberwürde bereits 1809 verliehen. In der Zeit von 1814 bis 1848 war er 2. Inhaber, danach wieder der alleinige. Auf allerhöchsten Befehl vom Jahre 1848 hatte das Regiment den Namen auf immerwährende Zeit zu führen)15

Kaiserreich Russland

Ritter des kaiserlich russischen St. Andreas-Ordens in Brillanten
(im Schematismus ab 1840 als Ritter, die Brillanten ab 1846 angeführt)
Ritter des kaiserlich russischen Alexander-Newsky-Ordens
(verliehen am 1. Februar 181416, im Schematismus ab 1814 angeführt. Krones erwähnt die Verleihung der Brillanten durch Zar Nikolaus I. im Dezember 1845.17 Die Brillanten sind weder im Schematismus, noch der Dienstbeschreibung und der Trauerparte erwähnt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat Krones diese Verleihung der Brillanten mit der des St. Andreas-Ordens verwechselt.)
Ritter 1. Klasse des kaiserlich russischen St. Georg-Ordens
(im Schematismus ab 1814 mit der 3. Klasse, ab 1850 mit der 1. Klasse angeführt)
Ritter 1. Klasse des kaiserlich russischen Wladimir-Ordens
(verliehen am 1. Februar 181418, angeführt in der Dienstbeschreibung, aber nicht im Schematismus und der Trauerparte erwähnt)
Ritter 1. Klasse des kaiserlich russischen St. Anna-Ordens 1. Klasse
(im Schematismus ab 1813 angeführt)
Ritter des kaiserlich russischen Weißen Adler-Ordens
(verliehen 183919, im Schematismus ab 1840 angeführt)
Besitzer des kaiserlich russischen Ehrendegens der Tapferkeit in Brillanten
(verliehen am 22. Juni 181520, im Schematismus ab 1817 angeführt)

Trauerparte für Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz in französischer Sprache, datiert 5. Jänner 1858, verkleinerte Abbildung (Österreichische Privatsammlung)

Feldmarschall der kaiserlich russischen Armee
(verliehen am 7. April 184921, im Schematismus ab 1850 angeführt)
Inhaber eines russischen Husaren-Regiments
(im Schematismus ab 1850 angeführt)

Königreich Preußen

Ritter des königlich preußischen Schwarzen Adler-Ordens in Brillanten
(im Schematismus ab 1848 als Ritter, die Brillanten ab 1850 angeführt)
Ritter des königlich preußischen Roten Adler-Ordens 1. Klasse en sautoir mit den Schwertern
(im Schematismus ab 1814 als Ritter, en sautoir mit den Schwertern ab 1850 angeführt)

Königreich Frankreich

Großkreuz des französischen Ludwig-Ordens
(verliehen am 5. April 181622, im Schematismus ab 1816 angeführt)

Königreich Dänemark

Ritter des königlich dänischen Elephanten-Ordens
(im Schematismus ab 1850 angeführt)

Königreich Sardinien

Ritter des königlich sardinischen Annunziata-Ordens
(verliehen 183923, im Schematismus ab 1841 angeführt)
Großkreuz des Mauritius- und Lazarus-Ordens
(verliehen 183224, im Schematismus ab 1835 angeführt)

Königreich Beider Sizilien

Großkreuz des königlich sizilianischen St. Ferdinand- und Verdienst-Ordens
(im Schematismus ab 1851 angeführt)

Königreich Bayern

Ritter des königlich bairischen St. Hubertus-Ordens
(im Schematismus ab 1850 angeführt)
Großkreuz des Militär-Max-Josef-Ordens
(verliehen am 27. Februar 181425, im Schematismus ab 1814 angeführt)

Königreich Sachsen

Großkreuz des königlich sächsischen Ordens der Rautenkrone
(im Schematismus ab 1852 als Ritter angeführt)

Großkreuz des königlich sächsischen Heinrich-Ordens
(im Schematismus ab 1850 angeführt, nicht in der Dienstbeschreibung und der Trauerparte
genannt)

Herzogtum Lucca

Lucca’scher (herzoglicher) Militär St. Georg-Orden Ritter 1. Klasse
(verliehen 184626, im Schematismus ab 1848 angeführt, nicht in der Dienstbeschreibung und
der Trauerparte genannt)

Königreich Hannover

Großkreuz des königlich hannoverischen Hausordens vom heiligen Georg
(im Schematismus ab 1819 angeführt)
Großkreuz des königlich hannoverischen Guelphen-Ordens
(im Schematismus ab 1841 angeführt)
königreich WürtemBerg
Großkreuz des königlich württembergischen Militär-Verdienst-Ordens
(verliehen 181427, nach anderer Angabe 185128, im Schematismus ab 1852 angeführt)
Königlich württembergischer Verdienstorden der Krone
(verliehen 185129, im Schematismus ab 1852 angeführt)

Königreich Griechenland

Großkreuz des königlich griechischen Ordens vom heiligen Erlöser
(im Schematismus ab 1853 angeführt)

Großherzogtum Toskana

Großkreuz des großherzoglichen toskanischen St. Josef-Ordens
(im Schematismus ab 1850 angeführt)
Ritter 1. Klasse des großherzoglichen toskanischen Militär-Verdienst-Ordens
(im Schematismus ab 1854 angeführt)

Grabstein für Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz in der Gruft am Heldenberg mit u. a. der plastischen Wiedergabe von 34 Ordenssternen (Aufnahme ©Bwag/cc-by-sa-4.0)

Herzogtum Modena

Großkreuz des herzoglich estensischen Adler-Ordens
(verliehen 185630)

Großherzogtum Baden

Großkreuz des badischen Ordens vom Zähringer Löwen
(verliehen 22. Juni 181531, im Schematismus ab 1815 angeführt)

Großherzogtum Hessen

Großkreuz des großherzoglichen hessischen Ludwig-Ordens
(verliehen 185132, im Schematismus ab 1852 angeführt)

Herzogtum Parma

Senator-Großkreuz des herzoglich parmaischen Constantin-St. Georg-Ordens
(Großkreuz im Schematismus ab 1835, Senator-Großkreuz im Schematismus ab 1840 angeführt)
Großkreuz des parmaischen Ludwig-Ordens in Brillanten
(im Schematismus ab 1850 angeführt)
Großkreuz des parmaischen Militär-St. Georgs-Ordens
(im Schematismus ab 1850 angeführt)

Vatikan

Großkreuz des päpstlichen Gregorius-Ordens in Brillanten
(verliehen 183933, im Schematismus ab 1840 angeführt)
Großkreuz des päpstlichen Pius-Ordens in Brillanten
(im Schematismus ab 1850 angeführt)
Anzahl der Orden, Ehrenzeichen und weiterer staatlicher Ehrungen
Die obige Aufstellung ergibt insgesamt 8 inländische und 33 ausländische tragbare Dekorationen.
Österreich 8 (sowie 3 weitere staatliche Ehrungen)
Russland 6 (sowie 3 weitere staatliche Ehrungen)
Preußen 2
Frankreich 1
Dänemark 1
Sardinien 2

Beide Sizilien 1
Bayern 2
Sachsen 2
Lucca 1
Hannover 2
Württemberg 2
Griechenland 1
Toskana 2
Modena 1
Baden 1
Hessen 1
Parma 3
Vatikan 2

Beförderungen

Als ein wesentlicher Bestandteil einer militärischen Biographie in Verbindung mit der Verleihung von Orden und anderen Ehrungen sind auch die Beförderungen zu sehen. Manche Ordensgrade sind an einen bestimmten Rang gekoppelt, gesellschaftlich und auch hierarchisch abhängig. Die im Folgenden genannten Beförderungsdaten des Feldmarschall Radetzky sind dem Werk von Hirtenfeld entnommen.34 Interessanterweise nennt Hirtenfeld kein genaues Datum für die Beförderung zum General, nur das Kalenderjahr. Als eine Ergänzung zu diesen Beförderungsdaten wurden die biographischen Skizzen von Krones herangezogen.35 Krones gibt ein genaues Datum für die Beförderung zum General der Cavallerie an, einige wenige Daten weichen gering von denen Hirtenfelds ab. Die Funktion eines Hofkriegsrates wird im Schematismus angeführt, weshalb sie auch an dieser Stelle abschließend erwähnt wird.

Cadett 01. August 1784, eingetreten in das Kürassier-Regiment Nr. 2
Unter-Lieutenant 03. Februar 1786
Ober Lieutenant 11. November 1787
Rittmeister 11. August 179436
Major 29. Mai 1796
Oberstlieutnant 01. Mai 1799
Oberst 05. November 179937

Generalmajor 01. September 180538
Feldmarschall-Lieutnant 01. Juni 180939
General der Cavallerie 18. Februar 182940
Feldmarschall 17. September 1836
Hofkriegsrath (im Schematismus mit „HKR“ abgekürzt und von 1819 bis 1848 angeführt41)

Schlussbemerkung

Die vorliegende Ausarbeitung versteht sich als ein Versuch, weiteren ordenskundlichen Forschungen über Radetzky eine Basis zu bilden. Einige Angaben bedürfen sicherlich einer intensiven Recherche in den Archiven. Es konnte auch kein Hinweis über weitere ausländische, hier vor allem über niedere Dekorationen, wie beispielsweise Kriegserinnerungs- und Feldzugsmedaillen, gefunden werden. Durch die Anführung der im jährlich erscheinenden Schematismus erwähnten Auszeichnungen erscheint eine halbwegs gesicherte Zuordnung an Verleihungsjahren gegeben zu sein.

 

1 ÖStA/KA: National und Dienstbeschreibung für das Jahr 1856. Datiert mit 31. Oktober 1856, Unterschrift von Radetzky.

2 Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes. Wien, Jhg. 1812–1857. Später unter dem Titel: Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegsmarine. Wien, Jhg. 1914.

3 Franz von Krones. Feldmarschall Radetzky. Ein Lebensbild. Wien, 1891.

4 Es wurde dafür die im Radetzky-Saal des Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausgestellte Trauerparte verwendet.

5 Die erste Verleihung des Ordens vom Goldenen Vlies des jungen Kaisers Franz Josef I. war die an den greisen Feldmarschall Radetzky. Er erhielt den Orden vom Goldenen Vlies als 938. Ritter. Zit.: Das Haus Österreich und der Orden vom Goldenen Vlies. Beiträge zum wissenschaftlichen Symposium am 30. November und 1. Dezember 2006 in Stift
Heiligenkreuz. Hg.: Ordenskanzlei. Graz, 2007. Seite 189.

6 Krones. S. 67.

7 Die Angaben zu den Promotionen des Maria-Theresien-Ordens sind dem Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegsmarine, Jhg. 1914, entnommen.

8 Attila Pandula. Die Brillantendekorationen des königlich-ungarischen St. Stephans-Ordens. In: Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde. Nr. 40/November 2000. Seite 13. Das Schreiben des Kriegsministers Anton Freiherr Csorich von Monte Creto zur zur Verleihung des Großkreuzes des St. Stephan-Ordens, datiert mit 6. Oktober 1851, wurde vom Münchner Auktionshaus „Hermann Historica“ in der 72. Auktion Antike Waffen, Orden, Militaria vom 25./26. April 2016 unter der Losnummer 5025 angeboten.

9 Krones. S. 66. Gleichzeitig nennt er auch die Verleihung der Würde k. k. Geheimer Rat.

10 Das Militärdienstzeichen für Offiziere wurde 1849 in der 1. Klasse nach 25 Dienstjahren und in der 2. Klasse nach 50 und mehr Dienstjahren gestiftet. Erst 1890 wurde die Klassenbezeichnung in die übliche Art geändert. Vgl.: Österreichs Orden vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg.: Johann Stolzer, Christian Steeb. Graz, 1996. Seite 255 f.

11 Die Verleihung des Militärdienstzeichens ist weder in der Dienstbeschreibung, noch im Schematismus oder der Trauerparte erwähnt. Die Voraussetzung für die Verleihung hat Radetzky jedenfalls erfüllt. Ergänzend finden sich zahlreiche zeitgenössische Bildnisse von Radetzky mit dieser Dekoration.

12 Krones. S. 66. Die Verleihung des Armeekreuzes ist weder in der Dienstbeschreibung, noch im Schematismus oder der Trauerparte erwähnt. Die Voraussetzung für die Verleihung hat Radetzky jedenfalls erfüllt. Krones gibt ein genaues Verleihungsdatum an. Ergänzend finden sich zahlreiche zeitgenössische Bildnisse von Radetzky mit dieser Dekoration.

13 Krones gibt auf Seite 66 als Datum der Verleihung des Titels k. k. Geheimer Rat den 22. Juni 1815 an. Dies ist aber nicht haltbar. Im „Hofschematismus“, Kalender zum Gebrauch des oesterreichisch-kaiserlichen Hofes, Wien, Jhg. 1857, ist auf Seite 129 das Kalenderjahr 1813 genannt. Im selben Jahr erfolgte die Verleihung des Großkreuzes des Leopold-Ordens, mit dem auch diese Würde verbunden war.

14 Hof-Schematismus. Jhg. 1857. Seite 134.

15 Militär-Schematismus, Jhg. 1914. Seite 702.

16 Krones. S. 66.

17 Krones. S. 66.

18 Krones. S. 66.

19 Krones, S. 67.

20 Krones. S. 66.

21 Krones, S. 67.

22 Krones. S. 66.

23 Krones. S. 67.

24 Krones. S. 67.

25 Krones. S. 66.

26 Krones. S. 67.

27 Jörg Nimmergut. Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band III. Sachsen–Württemberg I. München, 1999. S. 1709.

28 Krones. S. 68.

29 Krones. S. 68. Beide Orden wurden im selben Jahr verliehen.

30 Zit.: Militär-Schematismus. Jhg. 1856. Seite 1018. Die Urkunde zur Annahme und Tragebewilligung, datiert mit 12. Jänner 1856, Unterschrift Erzherzog Wilhelm, wurde vom Auktionshaus „Landshuter Rüstkammer“ in der Auktion Antike Waffen, Orden, Militaria vom 26. und 27. Februar 2016 unter der Losnummer 1637 angeboten. Radetzky ist der erste Träger des Großkreuzes dieses Ordens, es ist zugleich die letzte an ihn erfolgte Ordensverleihung.

31 Krones. S. 66.

32 Militär-Schematismus. Jhg. 1851. Seite 182.

33 Krones. Seite 67.

34 J. Hirtenfeld. Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Wien, 1857. Vierte Abteilung. Seite 1363 ff.

35 Krones. Seite 65 ff.

36 Krones nennt den 9. August 1794 und bezeichnet den Rang als Second-Rittmeister. Ein Datum zum Premier-Rittmeister findet sich an keiner Stelle. Der Unterschied zwischen den beiden Rangbezeichnungen war aber ein rein besoldungsmäßiger. An vielen Stellen wird daher dieser Unterschied bei den Rittmeistern und Hauptleuten gar nicht erwähnt.

37 Krones nennt für die Beförderung zum Oberst das Datum 5. November 1799, Hirtenfeld gibt kein genaues Datum an.

38 Krones nennt für die Beförderung zum Generalmajor das Datum 27. August 1805.

39 Krones nennt für die Beförderung zum Feldmarschall-Lieutnant das Datum 27. Mai 1809.

40 Hirtenfeld nennt nur das Jahr, kein Datum. Dieses Datum ist bei Krones erwähnt.

41 Der Hofkriegsrat (=HKR) wurde 1556 gegründet, am 31. Mai 1848 aufgelöst und in das Kriegsministerium umgewandelt. Der HKR war die oberste Militärverwaltungsbehörde, dem Präsidenten waren mehrere HKR beigeordnet. Radetzky war einer von diesen. Vgl.: Oskar Regele. Der österreichische Hofkriegsrat. Wien, 1949.


 

Literatur und Quellen

National und Dienstbeschreibung für das Jahr 1856 über Feldmarschall Josef Graf Radetzky (Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv).

Kalender zum Gebrauch des oesterreichisch-kaiserlichen Hofes, Wien, Jhg. 1857. (Spätere Jahrgänge unter dem Titel Hof-Schematismus.)

Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums. Wien, Jhg. 1800–1857.

Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegsmarine. Wien, Jhg. 1914.

J. Hirtenfeld. Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Wien, 1857. Vierte Abteilung.

Franz von Krones. Feldmarschall Radetzky. Ein Lebensbild. Wien, 1891.

Oskar Regele. Der österreichische Hofkriegsrat 1556–1848. Wien, 1949. In: Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs. Ergänzungsband I. 1. Heft.

Österreichs Orden vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg.: Johann Stolzer, Christian Steeb. Graz, 1996.

Jörg Nimmergut. Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band III. Sachsen–Württemberg I. München, 1999.

Attila Pandula. Die Brillantendekorationen des königlich-ungarischen St. Stephans-Ordens. In: Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde. Nr. 40/November 2000.

Das Haus Österreich und der Orden vom Goldenen Vlies. Beiträge zum wissenschaftlichen Symposium am 30. November und 1. Dezember 2006 in Stift Heiligenkreuz. Hg.: Ordenskanzlei. Graz, 2007.

Katalog Auktionshaus „Landshuter Rüstkammer“. Auktion Antike Waffen, Orden, Militaria vom 26./27. Februar 201 (Losnummer 1637).
Münchner Auktionshaus „Hermann Historica“. 72. Auktion Antike Waffen, Orden, Militaria vom 25./26. April 2016 (Losnummer 5025).

 

Dieser Artikel erschien ebenso in:

Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde Nummer 103 – August 2016, S.1-12.

Peter Steiner

OR ObstdhmfD Prof Mag. Peter Steiner
Historiker und Milizoffizier, zuständig für Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen, Medaillen, Uniformen und Insignien. Studium der Geschichte, Numismatik und Museumskunde; Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar und Offizier im Bundesheer.
Nach dienstlichen Verwendungen im Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum (Narrenturm) und der Österreichischen Nationalbibliothek, bin ich seit Jänner 2016 im Heeresgeschichtlichen Museum tätig. Neben der k.u.k. Armee von 1848-1918, gilt mein persönliches Interesse vor allem der Geschichte des österreichischen Bundesheeres der Ersten und der Zweiten Republik; zahlreiche Publikationen zur Phaleristik (der wissenschaftlichen Ordenskunde) und Militärgeschichte.

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