Otto Moroder stammte aus einer Südtiroler Holzschnitzer-„Dynastie“. Er war der letzte Sohn des Josef Moroder-Lusenberg (1846-1939), der wiederum langjähriger Schüler Franz Defreggers (1835-1921) war, und lernte in der väterlichen Werkstatt sein Handwerk. Er gilt auf Grund seines Stils und seiner Motivwahl als der „Egger-Lienz“ unter den Holzschnitzern Tirols. Der Einfluss von Albin Egger-Lienz (1868-1926) wird auch in der gegenständlichen Schnitzerei offensichtlich. So wirkt diese Szene, in der ein Soldat seinen toten Kameraden vom Schlachtfeld trägt, einerseits rührig und doch modern. Dieses wertvolle Werk wurde von der LETTER Stiftung Köln bei einer Auktion in Wien ersteigert und anschließend dem Heeresgeschichtlichen Museum dankenswerterweise als unbefristete Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Objekt des Monats Juni 2017
Otto Moroder (1894-1977) – „Kameradentreue“
Sehr interessant, mal von kompetenter Seite ein wenig über den Hintergrund der Objekte zu erfahren. Gefällt mir sehr gut, dass das auch im Internet verfügbar ist. Man kann ja leider nicht jeden Tag ins Museum gehen.