HGM Wissensblog

Objekt des Monats Mai 2017

Französische Halbstiefel verwendet vom Jagdkommando des Österreichischen Bundesheeres / 2. Republik

Beim Jagdkommando, sind seit jeher auch viele außergewöhnliche Ausrüstungsgegenstände in Verwendung. Bei dem vorliegenden Paar brauner Halbstiefel, handelt es sich um ein französisches Modell der Marke Palla Ranger, welches aus Leder, Baumwolle und Gummi erzeugt ist. Die Schuhe sind bereits stark abgenutzt und zeugen von einem sehr intensiven Gebrauch. Wenngleich das Schuhwerk sicherlich seit jeher zu den wichtigen Elementen der Ausrüstung aller Soldaten bildet, so ist dieses meist kaum erhalten geblieben. Oftmals als Arbeitsschuhe oder „Freizeitschuh“ weiterverwendet, bilden daher insbesondere militärische Schuhe und Stiefel, vermeintlich „schmucklose Alltagsgegenstände“ stets für das Museum eine willkommene Bereicherung, um die Ausrüstung der Soldaten zu kompletieren.

Beim Jagdkommando handelt es sich um eine Spezialeinheit des Österreichischen Bundesheeres, welches in Wiener Neustadt stationiert ist. Vorläufer des Jagdkommandos existieren bereits seit dem Aufbau des Bundesheeres 1955, seinerzeit in Form von so genannten „Kampfzügen“, die bei den jeweiligen Infanteriebataillonen eingerichtet waren. Die Ausbildung war oftmals geprägt von den Erfahrungen jener Offiziere, die ihrerseits Ausbildungen bei den Spezialeinsatzkräfte ausländischer Armeen absolviert haben, zumeist in den Vereinigten Staaten von Amerika („Ranger“) bzw. in Frankreich (Fallschirmjäger und Taucher).

Christoph Hatschek

Vizedirektor HR Mag. Dr. Christoph Hatschek
Ich bin seit 1998 am Heeresgeschichtlichen Museum in Wien tätig, und nehme aktuell als Referats- und Sammlungsleiter „Uniformen, Orden- und Ehrenzeichen, Ausrüstung sowie Insignien“ in weiterer Folge als Leiter der Abteilung für Sammlungen und Ausstellungen des Museums und schließlich als Vize-Direktor (seit 2015) gleichermaßen eine „Dreierfunktion“ wahr.

Gerade für die durchaus immer wieder intensive Vorbereitung von Ausstellungen, gilt es sich stets neuen Themen zu widmen und für diese entsprechend zu recherchieren. Interviews, Vorträge und Präsentationen zu militärhistorischen Themen runden das Arbeitsspektrum ab, wobei mein persönliches Interessensgebiet insbesondere im Bereich der Forschung zur historischen Entwicklung der Soldatinnen bei den Streitkräften sowie aktuell zur Geschichte des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik liegt.

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