Seit dem Jahr 2010 veranstaltet das Heeresgeschichtliche Museum in Wien (HGM) jährlich eine Aktionswoche, wo gesondert auf das Leid von Kindern in bewaffneten Konflikten hingewiesen wird. Hierzu werden ein Kulturvermittlungsprogramm und zahlreiche Begleitveranstaltungen organisiert.
Jedes Jahr wird der Fokus auf einen der Brennpunkte der Erde gesetzt. Die geopolitische Situation im Jahr 2016 regte an, sich mit der Lage in Syrien eingehend zu beschäftigen. Hierzu wurde die Foto und Film – Sonderausstellung „Cave min – mein Auge“ der Künstlerin Nurdane Türkmen gezeigt, die vor Ort in Kobane Kinder fotografierte, filmte und mit Ihnen Bilder malte. Das Ergebnis konnte sich im HGM sehen lassen.
Ein weiterer Teil dieser Sonderausstellung wurde in Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen der BAKIP Sacré Coeur Pressbaum entwickelt. Im fächerübergreifenden Unterricht und in Gastvorträgen durch Vertreter von Nahost-Expertin Dr.a Karin Kneissl sowie ORF-Korrespondent Mag. Christian Wehrschütz erhielten die Schülerinnen und Schülern fundierte Informationen. Die Eindrücke und Erfahrungen dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik wurden von den Schülerinnen und Schülern in der Sonderausstellung „Schauen Sie besser nicht hin, es könnte Sie berühren!“ verarbeitet.
Die so entstandene Sonderausstellung war aber nur ein Teil des Vermittlungsprogramms. Die Führungen waren viergeteilt. Nach der Sonderausstellung und einer kurzen historischen Verortung der Thematik „Kindersoldaten und Kinder im Krieg“ wurde eine Powerpointpräsentation zur aktuellen Lage in Syrien gezeigt, um die Einstellung gegenüber aus Kriegsgebieten flüchtenden Menschen zu sensibilisieren. Nach dem Betrachten eines Films, der gemeinsam mit den Museumspädagogen und Museumspädagoginnen analysiert wurde und die Lage der Kinder in Syrien schonungslos und realitätsnah zeigte, bekamen die teilnehmenden Schulklassen zum Schluss die Gelegenheit mit den Teenagern und Zeitzeugen Sobhy (19) und Roleen (17), die beide fliehen mussten und Schreckliches erlebt hatten, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.
In dieser Woche von 15. bis 19. Februar fanden insgesamt 183 Führungen statt. Es gelang somit 2.456 Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Das Programm wurde ab der 8. Schulstufe angeboten. Ziel war es einen Teil dazu beizutragen junge Menschen zu sensibilisieren, Berührungsängste auszuräumen, Fluchtgründe zu erklären und Krieg so zu zeigen wie er ist und war: entsetzlich und furchtbar.
Zahlreiche positive Rückmeldungen der Lehrerinnen und Lehrer sowie die Betroffenheit der Jugendlichen zeugen von der Nachhaltigkeit des Projekts.
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