Lichtblaues Fahnenband, zweiteilig mit Masche aus Seidenrips mit Moiré-Effekt. Die Schenkel sind mit den Worten „Für Gott und Vaterland“, „1912“ sowie „Sophie Herzogin von Hohenberg“ mit ihrem Herzogswappen in Silberstickerei dekoriert. Dabei sind die Buchstaben und Blätter der Blattranken in Sprengtechnik über eine Einlage gearbeitet. Das Wappen der Spenderin ist in Relieftechnik ausgeführt und für die feinteiligen Ranken und Voluten wurde Silberfrisée in Legetechnik angewandt.


Dieses Fahnenband wurde im Jahre 1912 anlässlich der Fahnenweihe des Regiments von der Fahnenpatin Sophie von Hohenberg – der Ehefrau des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand (1863-1914) – gestiftet und dem Regiment übergeben. Interessanterweise wird dieses Fahnenband in einer zeitgenössischen Zeitung erwähnt, „Neues Wiener Tagblatt“ vom 28. November 1912, Seite 15:


„Fahnenbänder für das Infanterieregiment Nr. 75: Am 3. März d. J. vor der Verlegung des Infanterieregiments Nr. 75 nach Salzburg, fand in der damaligen Garnison des Regiments, in Neuhaus in Böhmen, die Weihe einer neuen Regimentsfahne statt. Bei der Feier hat Herzogin Sophie von Hohenberg als Fahnenpatin fungiert. Nunmehr hat die Herzogin dem Regiment Nr.75 ein künstlerisch ausgeführtes Fahnenband gespendet. Es ist in den Farben des Regiments, Lichtblau und Silber gehalten und zeigt auf der einen Schleife den Namen und das Herzogswappen der Spenderin, auf der anderen Schleife einen Fahnenspruch, beides in Silberstickerei. Bei dem am 22. d. J. abgehaltenen Festmahl der Offiziere fanden begeisterte Ovationen für die Herzogin von Hohenberg statt.“
Das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 75 ergänzte sich aus dem Ergänzungsbezirk Neuhaus in Böhmen und hatte als Egalisierung die Farbe lichtblau und weiße (silberne) Knöpfe. Das Fahnenband gelangte durch Ankauf in unser Museum.
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