HGM Wissensblog

Objekt des Monats Dezember 2020

Pistole TT33 System Tokarew

Russland, Selbstladepistole Kaliber 7,62 mm (Schenkung).

Technische Daten

Kaliber: 7,62x 25 Tokarew, Magazin für 8 Patronen

Entwickler/Hersteller: Fjodor W. Tokarew, Tulski Oruscheiny

Lauf mit Rechtsdrall und 4 Zügen

Rückstoßlader mit Riegelverschluss

Gewicht 0.85 Kg

Bis 1930 verfügte die Rote Armee über keine Selbstladepistole, die Standardfaustfeuerwaffe war der Revolver Nagant M1895. Dieser Revolver galt aber in den 30er Jahren bereits als veraltet. Aus diesem Grund wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich fast alle russischen Waffenerzeuger beteiligten. Als Sieger ging die „Prilutzki-Pistole“ hervor, die trotz einiger Verbesserungen den Weg in den Truppenversuch nicht schaffte, da man sich auf das Kaliber nicht einigen konnte. Daher wurde der Wettbewerb um eine neue Ordonanzpistole der Roten Armee wieder neu eröffnet und als Sieger ging diesmal die Pistole System Tokarew hervor, die sich beim Vergleichsschießen gegen ihren Konkurrenten Prilutzki durchsetzen konnte.

Die Pistole System Tokarew entstand in Zusammenarbeit mit den USA. Sie war in ihrem technischen Aufbau mit dem System der Colt Pistole P11 vergleichbar. Die Tokarew TT33 ist ein Rückstoßlader mit beweglichem Lauf und verriegeltem Warzenverschluss.

1931 wurde die Übernahme dieses Waffensystems als Ordonanzwaffe der Roten Armee beschlossen. Die ersten 1000 hergestellten Tokarew TT33 wurden sogleich an die Truppen ausgegeben.

Die TT33 (die Bezeichnung steht für „Tula Tokarew Modell 33) blieb in der Sowjetunion und ihren verbündeten Staaten bis in die 1970er Jahre in Gebrauch und wurde in großer Stückzahl in Lizenz von Staaten wie Ungarn, Polen, China und Nordkorea erzeugt.

Ersetzt wurde die Tokarew TT33 durch die Pistole Makarow Kaliber 9mm. Die Umstellung wurde in den 50er Jahren begonnen, doch dauerte es Jahrzehnte bis sie ihren Vorgänger aus der Armee verdängen konnte.

Thomas Ilming

Ing. Mag. Thomas Ilming
Ich bin Leiter der Sammlung „Waffen & Technik“ und damit verantwortlich für die historische Aufarbeitung, Restaurierung und Archivierung von Objekten historischer Militärtechnik. Darunter fallen alle Arten von Bewaffnungen, Hieb-, Stich- und Feuerwaffen, sowie Fahrzeuge, Flugzeuge, Artillerie und deren Zubehör.

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