HGM Wissensblog

Objekt des Monats Mai 2021

Fotografien zu Graf Wilczek’schen Polar-Expeditionen

Albumin auf Karton, 10,9 x 16,5 cm (Carte Cabinet, nach 1872) bzw. 32,5 x 45,1 cm (1882/1883, mit schwarzer Tusche beschriftet), Ankauf

Der bedeutende Förderer der Kunst und Wissenschaft, Johann Nepomuk Graf Wilczek (1837-1922), gehörte dem Kuratorium des Heeresmuseums, dem obersten Aufsichts- und Leitungsorgan, an. Neben seiner Sammelleidenschaft von Kunstgegenständen, unternahm er viele Reisen und finanzierte etwa die von Julius Payer (1842-1915) und Carl Weyprecht (1838-1881) geleitete Nordpolexpedition (1872-1874). Wilczek selbst ging parallel dazu mit dem kleinen Segler „Isbjörn“ auf Arktisreise. Erst im August 1872 traf er auf die „Admiral Tegetthoff“, das Schiff der Expedition. Auf der hier gezeigten Abbildung des Wiener k.k. Hoffotografen Wilhelm Burger (1844-1920) steht Wilczek auf dem Fell eines bei dieser Expedition erlegten Eisbären.

In den Jahren 1882 bzw. 1883 wurde unter der Leitung des Korvettenkapitäns Emil Edler von Wohlgemuth (1843-1896) die etwa 500 Kilometer östlich von Grönland gelegene Insel Jan Mayen bereist. Wilczek selbst, war nur zu Beginn der Expedition dabei, da er, obgleich die „Pola“ erst im April 1882 in See stach, bereits im Juni wieder nach Wien zurückkehren musste. Im Rahmen des von Carl Weyprecht angeregten internationalen Forschungsunternehmens, des sogenannten „Ersten Internationalen Polarjahres“, wurde auf der Insel eine österreichisch-ungarische Forschungsstation errichtet, welche auf dieser Fotografie des Linienschiffsleutnants Richard Freiherr Basso abgebildet ist.

Barbara Kramreither

Mag. Barbara Kramreither, BA
Als Historikerin bin ich im Museum für die digitale Archivierung der Bestände des Referats Audio & Visuelle Medien zuständig. Dazu zählen neben historischen Fotografien auch Flugschriften sowie Autographen und Urkunden.

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