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Objekt des Monats Juni 2023

Kfz Kennzeichen für UN Personal der Mission UNIFIL

Die UN-Mission UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) ist eine der am längsten, durchgehend bestehenden Beobachter-missionen der Vereinten Nationen. Mit ihrer Aufstellung im Jahre 1978 wurden die Resolutionen 425 und 426 vom 19. März 1978 umgesetzt. Die Beobachtermission hatte ursprünglich die Aufgabe, den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon zu bestätigen, den die Resolution 425 einforderte. Außerdem sollte sie dazu dienen, den Frieden und die Sicherheit im südlichen Libanon wiederherzustellen und schließlich der libanesischen Regierung helfen, die Souveränität in dem Gebiet wieder zu erlangen. Das Mandat der UNIFIL wurde in den folgenden Jahren mehrfach angepasst und verlängert.

Mit dem Libanonkrieg 2006 wurde am 11. August 2006 die UN-Resolution 1701 verabschiedet, durch die das UNIFIL-Mandat grundlegend erweitert wurde. Im Gegensatz zum vorangegangenen Mandat ist die Mission jetzt auf Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen begründet. Es handelt sich damit um eine bewaffnete Blauhelmmission, dies bedeutet, dass die UNIFIL-Truppen ihre Aufgaben im Rahmen des Mandats mit Gewalt durchsetzen können. Im Rahmen dieses Auftrages wurde die UN-Friedenstruppe von 2.000 auf 15.000 Mann vergrößert. Im Süden des Libanon wurden die von Israel während des Krieges 2006 besetzten Stellungen übernommen und sichergestellt, dass sich in dem Gebiet keine bewaffnete Miliz aufhalten. Die Mission besteht aus Soldaten aus 46 Nationen. Seit 1978 kamen 296 Soldaten beim Einsatz UNIFIL ums Leben. Seit Beginn der Mission UNIFIL entsandte das Österreichische Bundesheer Soldaten als Beobachter in den südlichen Libanon. Die durch die UN Beobachter verwendeten Fahrzeuge erhielten auch UN-Kennzeichen. Auf den Kfz-Kennzeichen stehen die Buchstaben UN für United Nations und das P für Personnell. Die Kennzeichen sind in Blau und Weiß, den Farben der Vereinten Nationen ausgeführt. Eine genaue Zuordnung des Kennzeichens wird noch Gegenstand von weiteren Forschungen sein.

Franz Brödl

Ing. Franz Brödl
Nach 22 Jahren in den verschiedensten Verwendungen als Offizier in der österreichischen Panzertruppe, bin ich seit 2015 im Heeresgeschichtlichen Museum tätig. Mein Fachgebiet ist die Betreuung der technischen Sammlung.
Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung mit Fahrzeugen und Panzern im speziellen, liegt mein Forschungsschwerpunkt bei der Entwicklung der gepanzerten Kampftruppen in den vergangenen 100 Jahren. Diese besondere Beziehung zur gepanzerten Truppe konnte ich vor allem bei der Gestaltung der Panzerhalle im Museum einbringen.

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