HGM Wissensblog

Objekt des Monats November 2018

11,43 mm Pistole M1911 A1

Die Pistole Colt M1911, auch „Colt Government“ genannt, wurde im Auftrag der Firma Colt von John Moses Browning (1855–1926) auf der Basis des von ihm entwickelten Browning-Systems zur Fertigungsreife gebracht. 1911 wurde sie als Ordonnanzpistole der US-Streitkräfte eingeführt und war bis 1985 die Faustfeuerwaffe der US Army.

Bei der Aufstellung des österreichischen Bundesheeres übergaben die US-Streitkräfte Ausrüstung im Umfang von circa zwei Infanteriedivisionen als Leihe im Rahmen des „Military Assistance Programms“ (MAP). Damit gelangten die Selbstladepistolen M1911 A1 als Pistole 11 in die jungen österreichischen Streitkräfte. Bis in die 1970er Jahre stellte die Pistole 11 neben der Pistole 38 die gängigste Faustfeuerwaffe des Bundesheeres dar.

Mit dem Zulauf von zusätzlichen Pistolen 38 wurde die Pistole 11 nur noch in der Territorial- und Ersatzorganisation des Bundesheeres verwendet. Ab 1982 begann auch für die Pistole 11 die Ausscheidung, ein kleiner Teil wurde verkauft, der Großteil jedoch an die USA zurückgegeben, da die Waffen im Rahmen des „Military Assistance Programms“ (MAP) nur geliehen waren.

2017 wurde diese Waffe als letzte Pistole 11 des Österreichischen Bundesheeres ausgeschieden.

Franz Brödl

Ing. Franz Brödl
Nach 22 Jahren in den verschiedensten Verwendungen als Offizier in der österreichischen Panzertruppe, bin ich seit 2015 im Heeresgeschichtlichen Museum tätig. Mein Fachgebiet ist die Betreuung der technischen Sammlung.
Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung mit Fahrzeugen und Panzern im speziellen, liegt mein Forschungsschwerpunkt bei der Entwicklung der gepanzerten Kampftruppen in den vergangenen 100 Jahren. Diese besondere Beziehung zur gepanzerten Truppe konnte ich vor allem bei der Gestaltung der Panzerhalle im Museum einbringen.

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