HGM Wissensblog

Maria Theresias Barry Lyndon.

Horace St. Paul und die Belagerung von Olmütz 1758.

Meine geliebte Mutter hatte, so glaube ich, die böse Vorahnung, dass uns eine lange Trennung bevorstehe. Denn sie erzählte mir, dass sie die ganze Nacht die Karten über mein Schicksal beim Duell befragt hätte und dass alles auf eine Trennung deutete. Die gute Seele nahm aus einem Strumpf, den sie in ihrem Schreibtisch aufbewahrt hatte, zwanzig Guineen, steckte sie in eine Börse (insgesamt besaß sie nicht mehr als fünfundzwanzig Guineen), tat meine Kleider, Wäsche und das silberne Toilettennecessaire meines Vaters in eine Reisetasche, die am Sattel meiner Stute befestigt werden sollte, und hieß mich, das Schwert und die Pistolen, die ich als wahrer Mann benutzt hatte, zu behalten. Dann aber drängte sie mich, aufzubrechen (obwohl ihr das Herz fast brach, das weiß ich), und knapp eine halbe Stunde nach meiner Ankunft zu Hause befand ich mich bereist wieder unterwegs – die weite Welt lag offen vor mir.

Autor: Barry Lyndon - Quelle: William M. Thackeray, Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon (Die große Bibliothek der Weltliteratur, Berlin/Weimar 1961) 42.

Wie Barry Lyndon, der Hauptprotagonist des zu Beginn zitierten Romans The Luck of Barry Lyndon des britischen Schriftstellers William Makepeace Thackeray aus dem Jahr 1844, floh auch Horace St. Paul of Ewart vor den Folgen eines Duells im Jahre 1751 nach Frankreich und später in die damaligen Österreichischen Niederlanden.1 Auch wenn das Duell im 18. Jahrhundert an Bedeutung verlor, wurde es weiterhin praktiziert.2 Jeder Offizier, der sich auf ein Duell einließ, beging eine Handlung, die zwar der Ehrenkodex seines Standes verlangte, das Strafgesetz aber strikt untersagte. Maria Theresia etwa hatte 1752 ein strenges Duellverbot erlassen und es warteten drakonische Strafen bei Verstoß dieses Verbotes.3 Im Dienstreglement der k.k. Infanterie aus dem Jahr 1806 heißt es etwas dazu: Alle Beschimpfungen, Ausforderungen Zewykämpfe, so wie die dabey erscheinenden Secundaten, sind nach Inhalt des Duell-Mandats streng zu bestrafen.4 Aber auch schon in der ersten Hälfte des Jahrhunderts war das Duell nicht gern gesehen: Kein Duell soll weder von Officiern, noch von gemeinen Knechten gestatten werden, bey Leib= und Lebens=Straff.5

In Brüssel angekommen, pflegte St. Paul engen und regen Kontakt mit dem damaligen Gouverneur der Österreichischen Niederlande, Prinz Karl Alexander von Lothringen. Mit Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 zog Prinz Karl von Lothringen als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen an den böhmischen Kriegsschauplatz und wählte St. Paul als seinen persönlichen Adjutanten.6 Im Zuge seines Kriegsdienstes verfasste er ein Journal, welches auf Französisch verfasst und durch handgezeichnete Skizzen und Karten illustriert wurde.7 Tag für Tag trug St. Paul seine Erfahrungen, Erlebnisse und Meinungen in dieses Journal ein und hinterließ so eine wahre Fundgrube für die historische Forschung. Nicht nur aus Sicht der Operationsgeschichte bietet das vorliegende Journal mit seinen Details über Truppenbewegungen und deren Stärke wichtige Erkenntnisse. Ebenso kultur- und sozialhistorische Fragestellungen wie etwa die Alltagsgeschichte finden hier reiches Material. Auch dem modernen erfahrungsgeschichtlichen Ansatz der modernen Geschichtswissenschaft, welcher sich der deutenden Aneignung und Verarbeitung des Kriegserlebens sowie der gesellschaftlichen Konstruktion der Kriegswirklichkeit widmet, liegt hiermit eine äußert fruchtbare Quelle vor.8 Obwohl St. Pauls Werk den bekannteren militärischen Selbstzeugnissen jener Zeit wie etwa der Lebensgeschichte des Ulrich Bräkers um nichts nachsteht und trotz seiner bereits erwähnten Reichhaltigkeit an Informationen, wurde es bis dato kaum beachtet geschweige denn rezipiert.9 Bei der Untersuchung ist jedoch quellenkritische Vorsicht geboten, denn die Wahrnehmungen von Kriegsteilnehmern sind in einem kulturell vorgegebenen Deutungsrahmen verhaftet und enthalten narrative Strategien und fiktionale Elemente.10

Um St. Pauls Eindrücke etwas näher zu bringen, soll die Belagerung von Olmütz im Jahr 1758 als Beispiel dienen. Dabei wird der historische Kontext der Belagerung betrachtet, sowie das Leben unseres Protagonisten in das Thema der Internationalität des habsburgischen Offizierskorps eingebettet. Dieser kurze Essay versteht sich in erster Linie als Anstoß für weitere Forschungen und soll die Reichhaltigkeit dieses Quellenmaterials präsentieren.

Kleine Vorgeschichte zur Belagerung von Olmütz

Der Feldzug des Jahres 1758 sollte kürzer ausfallen, als jener im Jahr zuvor, welcher für die kaiserlichen Truppen besonders verlustreich endete. Am 11. November nahm man die Festung Schweidnitz und wenige Tage später am 22. November Breslau ein und bereitet sich auf den bevorstehenden Winter vor, indem man am linken Ufer der Weistritz eine defensive Position einnahm. Man rechnete auf österreichischer Seite definitiv nicht mehr mit einer Schlacht zur solch späten Jahreszeit.11 Am 4. Dezember setzte sich die preußische Armee in Richtung Neumarkt in Marsch. Horace St. Paul vermerkt in seinem Tagebuch dazu: „Zu Beginn des Dezembers erfuhren wir, dass der preußische König Parchwitz erreichte und zu seiner Armee stieß, welche bis dahin vom Herzog von Bevern kommandiert wurde. Durch die günstige Positionierung bei Parchwitz vermuteten wir, dass er (Friedrich II., MF) eine Umzingelung der Österreicher in ihren Winterquartieren plante“.12 Am 5. Dezember kam es dann bei Sagschütz, Nympern und Leuthen, westlich von Breslau zur Schlacht. Friedrich II. stand mit etwa 35.000 Mann 65.000 Österreichern gegenüber und trotzdem ergriff er die Initiative. Er erkannte, dass der rechte Flügel der Österreicher schwer angreifbar war. Der linke Flügel jedoch war schwächer besetzt, sodass sich der Preußenkönig dort zu einem Angriff entschloss. Es war der Beginn der bekannten schiefen Schlachtordnung, wodurch die Preußen mit etwa 20 Bataillonen samt Artilleriefeuer den linken Flügel der Österreicher angriffen.13 In Unordnung geraten, zog man sich nach Leuthen zurück, wo die Schlacht im Häuserkampf entschieden werden sollte. Mit Einbruch der Dunkelheit endeten auch die Kampfhandlungen. Die kaiserlichen Truppen zogen sich über die Weistritz zurück. Die erschöpften Preußen brachen die Verfolgung ab. Auf preußischer Seite waren circa 1.000 Todesopfer und 5.000 Verwundete, auf österreichischer Seite waren 2.000 Tote, 5.000 Verwundete sowie rund 20.000 Gefangene zu verzeichnen und zu beklagen. Für die kaiserliche Armee in Schlesien waren die Folgen dieser Schlacht desaströs und der neue Feldzug stand somit unter keinen guten Bedingungen.14 Prinz Karl von Lotringen berichtete diesbezüglich, dass die Armee nicht wenig delabriert, vom langen Feldzug abgerissen, ohne Wäsche, ohne Montur, mi einem Wort, in einem so mißlichen und erbarmugswürdigen Zustand (sei), als sie noch niemals gewesen ist. Lediglich 17.000 Mann erwiesen sich noch als kriegstauglich.15 Die Armee war nun auf die Defensive beschränkt, um sich neu aufzubauen. Bereits im März 1758 konnte man in Böhmen bemerkenswerterweise an die 63.000 Mann mobilisieren. Doch wieder zeigte Friedrich mehr Initiative und bereits im April verloren die Kaiserlichen mit Schweidnitz ihren letzten Posten in Schlesien, gerade in jenem Gebiet, was es zu Beginn des Krieges galt nach dem Verlust während des Österreichischen Erbfolgekrieges zurückzuerobern. Währenddessen stießen die Preußen immer weiter nach Mähren hinein und begannen im Mai die Stadt Olmütz zu belagern.16 Ein Motiv dafür mag gewesen sein, dass sich Friedrich erhoffte, Feldmarschall Daun aus Böhmen herauszulocken und zu einem hastigen und eventuell verlustreichen Entsatzversuch zu verleiten.17 Schon in den „Generalprinzipien des Krieges“ offenbarte Friedrich seine Ansicht, dass ein Stoß in das Herz der österreichischen Monarchie nur längs der Donau oder durch Mähren möglich sei. Der letzte Schlag sollte in Olmütz fallen. Nach dem Fall Olmütz und einer erfolgreichen Schlacht in Mähren wäre es möglich gewesen, in das von den Kaiserlichen geräumte Böhmen einzurücken und Prag zu nehmen.18 Dieses Vorgehen ist ein Resultat der militärischen Überzeugung Friedrichs II., nämlich dass eine Belagerung bestimmten Regeln folge und damit berechenbar sei.19 Aber nicht nur Friedrich teilte diese Ansicht. Schon der französische Heerführer Guillaume du Bellay präsentierte in seinen Instructions sur le fait de la guerre aus dem Jahr 1548 einen planbaren Leitfaden für die Einnahme einer Festung, definierte Einzelschritte und fügte diese in ein berechenbares lineares Geschehen ein.20 Das Ideal einer durchorganisierten und kalkulierbaren Belagerung ist auch eng mit dem Festungsarchitekten Sébastien de Prestre, Marquis de Vauban verbunden. Bis heute steht Vauban für eine Verwissenschaftlichung der Belagerungspraxis, da seine methodischen Anweisungen für Angriff und Verteidigung die Belagerung zu einem mechanistisch-vorhersagbaren Geschehen machten.21 Einflussreiche Militärhistoriker des 19. Jahrhunderts folgten dieser Ansicht und taten die Belagerung als ein kaum probates Mittel um rasche Erfolge ab und richteten ihr Augenmerk vielmehr auf die großen Schlachten.22

Belagerungen entsprechen dem Bild von Kabinettskriegen des Ancien Régime, als hoch stilisierte Rituale adeliger Offiziere ohne überraschende Inhalte verstanden und beschrieben.23 Doch dies ging am Verständnis der frühneuzeitlichen Kriegskunst vorbei. Das zeitgenössische militärische Denken war fest von der Nützlichkeit von Festungen und deren Rolle im Krieg überzeugt.24 Die Hauptaktivität des Militärs lag, auch nach du Bellay, nicht auf dem ruhmreichen Schlachtfeld, sondern vielmehr auf Kontrolle von Land und Ressourcen mittels Einnahme fester Plätze. Eine wohlvorbereitete Belagerung avancierte anstelle der dynamischen und kaum zu kontrollierenden Feldschlacht zum idealen Prestigeobjekt monarchischer Kriegsführung.25

Im 18. Jahrhundert versuchten sämtliche Heerführer ihre teuren Armeen zu schonen und nicht bei einer einzigen Schlacht das außenpolitische Demonstrations- und Repräsentationsinstrument zu verlieren. Teilweise wurde gegenteiliges Handeln als Vergehen betrachtet, da ein verständiger General sich allzeit also in Acht nehmen kann, daß man wenigstens im Unglücksfall nicht Alles auf einmal verliere, der Schaden nicht so groß und considerabel sei, wenigstens der Ruin der völligen Armee und der vollkommene Untergang evitirt werde.26 Feldmarschall Daun, als Zögerer bekannt, exerzierte die damals geltenden Regeln in Perfektion, indem er seine Truppen geschickt um die Preußen manövrierte, um eine verlustreiche Schlacht zu vermeiden. Auch wenn es wichtig war, Olmütz als Sperre auf dem Weg nach Wien zu halten, ließ sich Daun nicht auf eine eventuell sehr verlustreiche Entscheidungsschlacht ein.27 Friedrich beschwerte sich des Öfteren, dass es sehr schwierig war, Daun aus den zerklüfteten Regionen Böhmen, Mähren und Sachsen herauszulocken. Zu bedacht positionierte Daun seine Truppen in ihren Stellungen.28 An dieser Stelle können wir festhalten, dass Heerführer in der Frühen Neuzeit ihre Armeen vor einer offenen Feldschlacht grundsätzlich zu schonen trachteten. Trotzdem darf jedoch nicht die Vermutung angestellt werden, dass es sich bei Belagerung um eine ressourcenschonende Art der Kriegsführung handelte. Die Konzentration von Belagerten und Belagerern an einem Ort über längeren Zeitraum hinweg, in einer Epoche, in der sich das Heer hauptsächlich „aus dem Land“ versorgen musste, brachte existenzielle Not, Leid und Tod mit sich.29

Und was sagt Horace St. Paul dazu?

St. Pauls Beobachtungen setzen erst gegen Ende der Belagerung ein und erstrecken sich vom 3. Juni bis zum 3. Juli 1758. Um den Lesern einen besseren Eindruck zu gewährleisten, soll auf die uns überlieferte Form des Journals zurückgegriffen werden. Das Original, welches sich im Northumberland County Records Office in Ashington unter der Signatur (ZBU B2/3/1–95) befindet, wurde ursprünglich in Französisch verfasst und in den 1910er Jahren zuerst von George Grey Butler ediert und ins Englische übersetzt.30 Die vorliegenden Zeilen werden aus der neuersten Edition von Neil Cogswell entnommen und das erste Mal sinngemäß ins Deutsche übersetzt. Eigennamen sowie Ortschaften werden hier in der Schreibweise der Edition übernommen.

Auszug aus dem Journal Horace St. Pauls vom 16. und 18. Juni 1758. ©Markus Fochler

3. Juni, im Lager von Gewitsch

Oberstleutnant Lanjus, welcher sich in den Bergen mit einem Korps von Kroaten aufhielt, attackierte und erbeutete einen Konvoi von zwei- oder dreihundert mit Munition beladene Wägen.31 Die Wägen gehörten zu schlesischen Bauern. Er wartete noch auf einen größeren Konvoi auf dem Weg nach Neisse, welcher von sechs Bataillonen eskortiert wird. Er wollte diesen nicht in Ruhe vorbeiziehen lassen.32

6. Juni

Die Kroaten, welche zur Garnison in Olmütz gehörten und gemeinsam mit einigen Freiwilligen an die 500 Mann zählten, unternahmen einen Ausfall, in welchem sie etwa 300 Preußen töteten. Zurück kamen sie mit 30 Gefangenen, inklusive eines Majors und etlichen anderen Offizieren.

Eine Kugel schlug in ein Pulvermagazin der Belagerer und sorgte für einige Verwirrung. Wir glaubten auch, dass etwa 300 geladene preußische Kugeln erbeutet wurden. Als Resultat dieses Zwischenfalls wurden 11 preußische Geschütze stark beschädigt.

Die Arbeit des Gegners (an den Gräben vor der Stadt, MF) ging sehr langsam voran. Die preußischen Batterien schienen in einer sehr großen Distanz aufgestellt worden zu sein.

Da waren keine Kontergarden links oder rechts vor den fünf attackierten Bastionen. Die drei anderen Bastionen im Zentrum des Angriffs sind vom Hauptteil getrennt; sie sind veraltet aber mit Erdwerk verstärkt. Einiges wurde durch die Baugruppe abgebaut.33

8. Juni

Gestern um 10 Uhr am Abend überraschte der sich in Konitz befindliche General Laudon ein preußisches Husarenregiment, welches in Klein-Senitz lagerte, ein Dorf zwischen Littau und Namiescht. Er kaschierte seinen Angriff mit 2.400 Mann, welche in zwei kleinen Korps bei Laschkau und Namiescht kampierten. General Laudon nahm etwa 150 Gefangene und tötete einige mehr. Das preußische Korps, welches 600 Husaren umfasste, wäre fast gänzlich zerschlagen worden, wenn nicht die Kroaten und Husaren zu sehr mit dem Gefangennehmen und Plündern beschäftigt gewesen wären.

Die Preußen fokussierten nun im Zuge ihrer Belagerung von Olmütz die zwei Bastionen auf der rechten Seite ihres Angriffs. Nach einem Plan von Marschall Daun, sollten die Belagerer nichts anderes attackieren als die drei hervorstehenden Ecken des gedeckten Weges. Sie hätten stets fünf Werke zu nehmen, bevor sie einen Einfall unternehmen könnten. Da sind zwei Lünetten, ein Halbmond (Demi-lune), eine losgelöste Bastion und eine Kontereskarpe.34

Anonymer Künstler, Plan der Belagerung von Olmütz, Kupferstich. ©HGM

10. Juni

Gestern, kurz vor Mitternacht, rückte Oberstleutnant Lanjus, welcher zuvor bei Deutsch-Hause mit 1.700 Mann stand, mit 150 Grenadieren, etwa 450 Kroaten und ohne Kanonen zwischen Sternberg und Bärn vor. Bei Deutsch-Lodenitz attackierte er zwei preußische Freibataillone Salenmon und le Noble, die gemeinsam mehr als 1.000 Mann umfassten. Diese Truppen deckten einen von Troppau nach Sternberg ziehenden Konvoi. Die Preußen, sichtlich von diesem Angriff überrascht, versuchten sich auf einer Anhöhe zu formieren, von wo aus sie unsere Truppen mit ihren vier Geschützen beschossen. Die Grenadiere und Kroaten des Oberstleutnants Lanjus verdrängten sie von der Anhöhe und verfolgten sie von Hügel zu Hügel. Sie passierten das Dorf Siebenhöfen, erbeuteten drei der vier Geschütze, töteten mehr als 100 Mann, nahmen 400 Soldaten, davon vier Offiziere, gefangen.

Wir haben keine neuen Informationen aus Olmütz erhalten. Wir wissen nur, dass, bis gestern, die Stellungsarbeiten des Gegners nur sehr langsam verlaufen und diese noch um einiges entfernt waren.35

16. Juni, im Lager von Protivanov

Wir kamen hier gestern aus Gewitsch an, nachdem General Harsch zur Hauptarmee stieß. General der Kavallerie von Buccow blieb in Gewitsch mit neun Bataillonen und einigen Kavallerieregimentern. Wir sendeten einige Bataillone, um sich mit General Laudon bei Konitz zu vereinigen. Wir haben fast nicht die Zelte hochgezogen, da wir vermuteten, dass wir hier nicht lange bleiben und morgen nach Prödlitz marschieren würden.

General Jahnus blieb bei Loschitz und Lanjus in den Bergen. Marschall Daun schickte einen Offizier nach Olmütz. Er kehrte gestern zurück und berichtete von einem Ausfall von 400 Mann, die wiederum von 300 Mann in Reserve unterstützt wurden und dabei acht Kanonen und zwei Mörser vernagelten. Er bestätigte auch von der Langsamkeit der Preußen und das die Stadt kleine Schäden erlitt.

Wir fingen einen Brief des Königs von Preußen an den Kommandanten von Breslau ab. In diesem befahl der König ihm, dass er Kanonen nach Olmütz schicken solle, sobald diese die Gießerei verlassen. Dieser Brief bestätigte das, was uns Deserteure bereits mitteilten, nämlich dass die preußische Artillerie, welche ein lebendiges, jedoch ineffektives Feuer unterhielt, beschädigt sei.36

18. Juni, im Lager von Eywanowitz

Die Armee traf hier gestern in fünf Kolonnen aus Protivanov ein. Der Marsch war heikel und mühselig. Die Kolonnen auf der Linken waren angehalten, nahe an Pteni und Plumeneau heranzurücken, um Otaskawitz zu erreichen. Durch Wald und Berge wurden sie immer mehr von der rechten Kolonne getrennt.

Unsere neue Position ist wie folgt: unsere Linke ist vor Ondratitz, das Dorf Seltsch ist vor unserem Zentrum gelegen und die Rechte rastete in einer kleinen Sumpflandschaft. Jenseits unserer Rechten, nahe dem Dorf Drzewnowitz, sind etwas höhere Plätze, welche wir mit ein paar Bataillonen besetzten und Schanzen anlegten. Unsere Linke verweilte auf einer ähnlichen Anhöhe und rastete in einem dichten Wald. Zwischen unserer Rechten und Linken befindet sich ein sanfter Hang. Das Dorf Seltsch liegt in einem ansehnlichen Tal vor unserem Zentrum. Unsere zweite Linie erstreckte sich mehr nach rechts als die erste Linie. Dies ist noch zusätzlich durch den Fluss Hanna geschützt, der durch das Dorf Eywanowitz fließt. In dieser Position fürchteten wir keinen Angriff des Königs von Preußen. Auch können wir aus dieser Stellung Truppen nach Olmütz zur Unterstützung entsenden. Die Preußen hielten Tobitschau und wir Prerau. Kojetein wechselt oft den Besitzer.

Um diesen Punkt zu erreichen, waren wir angehalten, im Schutze der Nacht zu marschieren. Trotzdem wurde unsere Ankunft durch eine Reihe von Unfällen bis zu den ersten Sonnenstrahlen verzögert. Um unseren Plan vor dem Gegner geheim zu halten, präparierten wir die Wege nicht sehr gut. Unerwartet regnete es stark in der Nacht, als wir von Gewitsch nach Protivanov losmarschierten und die mitziehende Artillerie fuhr fest. Daher verspäteten sich die Truppen, welche während der Nacht des 16ten marschieren sollten bis zum ersten Licht des 17ten.

Das Korps des Generals de Ville wurde von 3.000 Mann toskanischer Infanterie begleitet.

Freiherr von Buccow begleitete General Laudon nach Konitz. Sie können den Feind in Schach halten, während sie eine Sicherheitslinie für den Rückzug im dichten Wald und unwegsamem Gelände, welches sie gut kannten, eröffneten.

Die Preußen blieben während unserer Bewegungen stehen. Sie unternahmen nichts, um uns zu stören noch zu behindern.

Gestern am Morgen, überraschte und attackierte General Saint-Ignon mit den Württemberg-Dragonern, den Löwenstein-Chevaulegers, dem sächsischen Chevauleger-Regiment Prinz Karl und 3–400 Ulanen sowie einer ähnlichen Anzahl an Husaren das bei Holitz nahe Olmütz stehende preußische Dragonerregiment Bayreuth, welches 10 Schwadronen stark und ein Freibataillon war. Unsere Truppen töteten beinahe 400 Dragoner, nahmen viele mehr, inklusive sieben Offiziere gefangen und erbeuteten ihre Pauken.37 Der kommandierende Major der Bayreuth-Dragoner war unter den Gefangenen. Die preußische Infanterie rettete sich, indem sie sich in den Häusern verschanzten. Unsere Verluste blieben gering.38

20. Juni

Diesen Morgen kam der König von Preußen von einer Anhöhe gegenüber Koberitz, eine Meile von unserem Lager entfernt, um uns auszukundschaften. Eskortiert wurde der von 7 bis 8.000 Mann, welche gleichzeitig einen Versorgungstrupp deckten.

Gestern Abend wurden 1.200 Mann ausgewählt, um in Olmütz einzudringen. Jeder dieser Soldaten hatte eine Dienstzeit von mindestens zwei Jahren vorzuweisen. Generalmajor von Bülow, welcher bei Liegnitz kommandierte und eine militärische Auszeichnung für seine Garnison in Breslau erhielt, marschierte mit diesen Truppen.

Die Belagerer sind nun 100 Schritte vom gedeckten Weg von Olmütz entfernt. Die Preußen zogen ihre Außenposten von Tobitschau zurück. Außerdem zogen die Truppen mit, die zuvor in Richtung Sternberg und Neustadt nach Namiescht marschierten, um die preußischen Truppen bei Prossnitz zu verstärken.39

22. Juni

Neuigkeiten kamen herein, dass heute die Unterstützung Olmütz erreichte; sie machten einen Umweg über Heiligenberg.40

27. Juni

Diesen Nachmittag bereitete sich die Armee zum Abmarsch vor und nahm eine andere Position ein. Sie lagerte nun in drei Linien, wobei die Reserve die Dritte formte. Die Grenadiere unter dem Befehl von Graf von Browne hielten den Kapellenhügel an der Linken, jene unter Generalmajor Siskovics sind an der Rechten mit den berittenen Grenadieren und Karabinern. Die Rechte der Hauptarmee verweilte im Dorf Pivin. Die Linke erstreckte sich vor dem Kapellenhügel. Das Dorf Bressowitz ist vor unserem Zentrum.41

28. Juni

Seine Exzellenz Marschall Daun erkundete die linke Seite der Preußen. Dabei wurde er von allen Karabinern, berittenen Grenadieren, zwei Grenadier-Bataillonen, sowie einigen Ulanen und Husaren eskortiert. Er marschierte sehr nah an die gegnerischen Linien heran, nahe dran ein Gefecht auszulösen.42

29. Juni

Der Marschall erkundete die rechte preußische Seite. Heute umfasste seine Eskorte: sein eigenes Regiment, das Regiment Prinz von Löwenstein, die Batthyány-Dragoner, Prinz Kinsky an der Spitze von zwei Bataillonen, die Karlstädter Grenzer sowie das Husarenregiment Károlyi.

Unsere Husaren schritten rasch voran und stießen bis zu den Vorstädten von Prossnitz vor, wo die Preußen einige Kanonen aufgestellt hatten. Nach einigen Kanonentreffern zogen sich die Husaren zurück. Eine große Anzahl preußischer Husaren verfolgten unsere Husaren und sorgten so für Verwirrung. Es führte zu einem kleineren Gefecht mit 30 bis 50 Gefallenen auf jeder Seite. Prinz Ludwig von Württemberg und einige andere Freiwillige hatten Schwierigkeiten sich selbst zu retten und entkamen nur knapp der Gefangenschaft.43

1. Juli

Um 8 Uhr gestern Abend bereitete sich die ganze Arme zum Abmarsch vor. Sie überquerten die Morava und marschierten die ganze Nacht, nicht haltend, bis sie Roketnitz erreichten. Diesen Nachmittag setzte die Armee ihre Marsch fort und erreichte gegen Abend das Lager bei Kokor. Der Marsch war so gut wie möglich und besonders leise bewältigt worden. Alles wurde so sorgfältig durchgeführt, dass unsere Bewegung verborgen blieb und der Gegner uns noch bei Dobromelitz vermutete. Die Preußen realisierten nicht, dass wir bereits vor einem Tag die Morava überquerten. Dieser Marsch von Dobromelitz nach Kokor war mehr als fünf deutsche Meilen. Die Soldaten nahmen mit größtem Enthusiasmus daran teil, ohne sich trotz der langen Route ein einziges Mal zu beschweren. Der Marschall selbst marschierte mit der Nachhut.

Als wir an den Hügeln von Roketnitz ankamen, überbrachte uns Major Fex von den Löwenstein-Chevaulegers, welche letzten Winter in Wien aufgestellt wurden, Neuigkeiten. Er berichtete, dass der Überfall auf den aus Troppau kommenden preußischen Konvoi erfolgreich war. Er selbst kommandierte dort 200 Württemberg-Dragoner und 200 Mann seines eigenen Regiments mit Unterstützung von Grenadieren. Er traf seine Vorbereitungen dermaßen gut, dass er bei Domstadtl die Flanken zweier preußischer Bataillone angreifen konnte. Seine Truppen töteten einige Männer, nahmen 7–800 gefangen, darunter 22 Offiziere und erbeuteten sechs Kanonen sowie 1.000 Munitionswagen. Wir glaubten auch, dass der Überfall von General Laudon mindestens genauso erfolgreich verlief. Aber wir wussten keine Details. Wir dürfen nicht versagen, damit diese interessanten Neuigkeiten die gesamte Armee erreichen können.

Anonymer Künstler, Überfall bei Domstadtl am 30. Juni 1758, Kupferstich. ©HGM

Als wir uns diesen Abend auf den Anhöhen zwischen Kokor, wo das Hauptquartier des Marschalls Daun errichtet wurde, und Groß-Teinitz, konnten wir leicht das preußische Lager als auch Olmütz sehen.44

2. Juli, im Hauptquartier bei Groß-Teinitz

Unsere Armee verbrachte die Nacht hier. Die Preußen schossen nicht auf uns.

Bei Anbruch des Tageslichts erfuhren wir, dass die Belagerung von Olmütz anbrach. Die Preußen eröffneten schweres Artilleriefeuer um 1 Uhr morgens und die restliche Armee folgte in drei Kolonnen um 3 Uhr. Es wurde gesagt, und ich glaube das nicht, dass sie die Straße nach Littau einnahmen.

Im Laufe des Tages erhielten wir Berichte von General Laudon, dass er zwischen Bärn und Domstadtl die Preußen schlug. Die Preußen eskortierten einen großen Konvoi aus Troppau. General Laudon sagte, dass er General Puttkamer und 20 Offiziere, inklusive 2 Majore, gemeinsam mit 1.000 anderen und sechs Kanonen gefangen nahm. Er erbeutete zusätzlich 3.000 Wagen, geladen mit Kugeln, Mehl etc.

Franz Paul Findenigg, Aufhebung der preußischen Belagerung von Olmütz 1758, Öl auf Leinwand. ©HGM

Infolge des Rückzuges der Preußen von Olmütz, sendete seine Exzellenz Marschall Daun Befehle an General Buccow, welcher in Pteni verblieb und an General de Ville, welcher nach wie vor im Lager bei Dobromelitz stand, mit 4 bis 500 Mann die Preußen zu verfolgen. Er entsendete Trupps aus, um die Route des Marsches auszukundschaften.

General Laudon kehrte bereits gestern zurück nach Eulenberg. Somit hatten wir Männer an allen Seiten der Preußen positioniert. Es gab mehrere Routen, die die Preußen einschlagen konnten. Wir hofften, dass sie keinen Weg, ihre schwere Artillerie mitzunehmen, finden würden. In den letzten 24 Stunden setzte schwerer Regen ein.

Diesen Morgen ging Marschall Daun nach Olmütz, um die Stadt zu begutachten. Er besichtigte auch die preußischen Gräben. Als er zurückkehrte, sangen wir ein Te Deum im Lager. Es sieht so aus, als würden wir morgen weitermarschieren.

3. Juli

Die preußische Hauptarmee campierte bei Korzelitz. Ein Korps marschierte weiter nach Kornitz.

In ihren Gräben hinterließen die Preußen fünf Mörser und drei Kanonen und eine ungeheure Anzahl an Kanonenkugeln und anderen Dingen.45

Was wurde aus Horace St. Paul?

Nachdem er 1759 durch Maria Theresia zum General der Kavallerie befördert, sowie in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, zog der Tod seines Vaters 1762 und das Ende des Krieges ein Jahr darauf St. Paul zurück in die Heimat.46 Durch die Vermittlung des britischen Botschafters in Wien, David Murray Lord Stormont, kehrte St. Paul 1765 über Paris zurück nach England, wo er von König George III. begnadigt wurde.47 Dies war der Startschuss für seine diplomatische Karriere, welche mit seiner Berufung als Sekretär der britischen Botschaft in Paris 1772 begann und durchaus von der Freundschaft mit Lord Stormont beeinflusst war.48 Schließlich wurde Lord Stormont im selben Jahr zum Botschafter am französischen Hof ernannt. 1776 zum stellvertretenden Botschafter in Frankreich ernannt, beendete Horace St. Paul seine französische Mission mit der Kriegserklärung von 1778 im Zuge des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und zog sich gänzlich aus der Diplomatie zurück.49 Am 16. April 1812 starb Horace im Alter von 83 bewegten Jahren auf seinem Besitz Ewart-House in Northumberland.50

Überlegungen zur Heterogenität und Internationalität des habsburgischen Offizierskorps im 18. Jahrhundert

Horace St. Pauls Dienst in der kaiserlichen Armee entspricht dem kosmopolitischen Bild des habsburgischen Offizierskorps, welches heute noch gepflegt wird. Auch Feldmarschall Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller äußerte sich zur angesprochenen Internationalität, indem er erklärte, dass es viele lebende Beispiele dafür gibt, wie fremde Soldaten in kaiserlichen Diensten Rang und Einfluss gewannen.51 Es muss jedoch angemerkt werden, dass wir nur punktuell über die soziale und ethnische Zusammensetzung des frühneuzeitlichen Offizierskorps der Habsburgermonarchie unterrichtet sind und die postulierte Heterogenität ein Produkt einer Forttradierung einzelner Wahrnehmungen ist.52 Diese angesprochene Heterogenität findet sich ebenfalls in der offiziellen Darstellung des Österreichischen Erbfolgekrieges der kriegsgeschichtlichen Abteilung des k.u.k. Kriegsarchivs, welche feststellte, dass der Geist der Uneinigkeit und der Parteiungen unter den Generalen und selbst den untergeordneten Offizieren ein Resultat der territorial heterogenen Zusammensetzung der Armee war.53 Auch die Frage, ob und wenn ja wie sozial durchlässig das habsburgische Offizierskorps tatsächlich war, ist nach wie vor ein Forschungsdesiderat.54 Das ist umso mehr verwunderlich, da die Beschäftigung mit den militärischen Eliten zum traditionellen Kanon der älteren Militärgeschichte gehört. Durch die Militärgeschichte „von unten“, die nach und nach den einfachen Soldaten in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses stellte, wurde den militärischen Eliten immer weniger Beachtung geschenkt.55

Es sollen folgend einige Hinweise und Gedanken angeführt werden, die entweder für oder gegen den Kosmopolitismus und die Durchlässigkeit sprechen. So sprachen sich etwa die Stände des Erzherzogtums unter der Enns dafür aus, die Offiziersstellen für die von den Ständen aufzubringenden Truppen mit Einheimischen zu besetzen. Dies führte wenig überraschend zu Bestrebungen vonseiten des Landesfürsten, landfremde adelige Offiziere in die ständischen Korporationen der österreichischen Territorien zu integrieren. Die Aufnahme in den hiesigen Herren- oder Ritterstand führte in der Regel zum damit verbundenen Erwerb von Besitz in der entsprechenden Region.56 Dennoch weigerten sich die Stände auf lange Sicht gegen die Aufnahme von Landfremden und in Folge auch gegen die Verleihung des Inkolats an jene.57 Demnach sind hier zweifelsohne gewisse Ressentiments vonseiten der etablierten Eliten gegenüber landfremden Adeligen zu erkennen. Fakt ist allerdings, dass der Militärdienst für Adelige zunehmend an Reiz verlor. Es fehlte bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts an sozialem Prestige, diversen Privilegien oder nennenswerten Belobigungen. Hinzu kam, dass einerseits eine von Leibeigenschaft dominierte Agrarwirtschaft und der damit verknüpfte Beginn der Protoindustrialisierung dem Adel in der Habsburgermonarchie, im Vergleich zu den norddeutschen Territorien, eine wesentlich günstigere Wirtschaftslage zugutekam. Die Besoldung eines Offiziers war im Vergleich zu den vielseitigen Einnahmequellen, die der Grundbesitz mit sich brachte, alles andere als Konkurrenzfähig.58 Andererseits führten alternative Karrieremuster wie beispielsweise am Wiener Hof, in der Reichsverwaltung oder im kirchlichen Bereich für katholische Adelsgeschlechter zu einem verstärkten Desinteresse am weniger lukrativen, dafür aber gefährlicheren Militärdienst.59 Unter der Regierungszeit Maria Theresias wurden schließlich zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Militärdienst dem, vor allem erbländischen, Adel schmackhaft zu machen.

Der erste Schritt hin zu einer Attraktivierung war eine zeremonielle Angelegenheit. So wurde 1751 die militärische Uniform auch bei Hofe zugelassen, wurde somit hoffähig und verdrängte nach und nach das bis dahin übliche spanische Mantelkleid (habit de manteau).60 Der Durchbruch der Uniform bei zeremoniellen Anlässen am Wiener Hof gelang mit Kaiser Joseph II., der sich ganz nach dem Vorbild Friedrichs II. von Preußen gerne in Uniform kleidete und abbilden ließ. Unter seiner Mitregentschaft wurde das spanische Mantelkleid 1766 sogar komplett verbannt.61 Es wurde eine „Kultur des Militärischen“ am kaiserlichen Hof geschaffen. Diese systematische Förderung des Militärs bedeutete eine Abwendung vom burgundisch-spanischen Hofzeremoniell wie es Kaiser Leopold I. oder Karl VI. zu pflegen verstanden.62

Neben der Steigerung des Prestiges und der Ausstattung mit diversen Privilegien, versuchte die landesfürstliche Zentralverwaltung das Offizierskorps in Form von geregelter Ausbildung zu professionalisieren. Zu nennen ist vor allem die Theresianische Militärakademie, welche 1751 als Adelige Militärakademie bzw. militärisches Cadettenhaus in der Burg in Wiener Neustadt gegründet wurde und bis heute die Offiziere des österreichischen Bundesheeres ausbildet.63 Die Akademie stand neben dem Herren- und Ritterstand jedoch auch für Offizierssöhne offen. So wurden anfänglich die Kadetten in zwei separierten Kompanien zu jeweils 100 Plätzen ausgebildet. Während sich die eine Kompanie aus Anwärtern adeliger Familien oder Beamten mit dementsprechender Dienstzeit rekrutierte, wurden die anderen 100 Plätze ausschließlich mit Offizierssöhnen besetzt.64

Ebenfalls seit den 1750er Jahren setzte die Entstehung eines spezifischen österreichischen Militäradels ein.65 Zu Beginn des Jahrhunderts wurden zwischen 1701 und 1756 lediglich 52 Offiziere in den Ritterstand erhoben. Zum Vergleich wurden allein während des Siebenjährigen Krieges mehr als 120 Offiziere geadelt.66 Im Jahr 1752 beschloss Maria Theresia, dass jeder Offizier, der 10 Jahre in der Armee gedient hat, automaisch geadelt werden sollte.67 Dies war jedoch alles andere als praktikabel, sodass man bereits 1757 die erforderlichen Dienstjahre auf 30 anhob. In einem Zirkular des Hofkriegsrates heißt es dazu: daß jedem Officier, so auch von der Fortune sein Aufkommen hat, nachdeme er 30 Jahr gedientet und seines Wohlverhaltens halber von seinen Vorgesetzten oder Comendanten eine gutte Zeigenschafft beyzubringen vermag, auf beschehendes Ansuchen das Ritterstandtsdiploma gratis, mithin ohne Endtrichtung der sonst hievon abzuführen kommenden Tax, ertheillet werden sollte.68 Dem gegenüber erschwerte allerdings die bereits angesprochene ständisch-regionalistisch geprägte Distanz des autochthonen Adels die Inkorporation des neuen Militäradels in die landständischen Adelskorporationen, da diesem oft die Mittel einer standesgemäßen Lebensführung nicht zur Verfügung standen.69 Es fehlte dem Militäradel, der sich immer mehr dem Lebensstil des alten Adels annäherte, der mit dem Adelsprädikat verbundene Besitzstand.70 Wie erwähnt fehlt es an sozialstatistischen Erhebungen, dennoch lässt sich vermuten, dass Offiziere bürgerlicher Herkunft nur selten in die höheren Chargen aufstiegen. Während des 18. Jahrhunderts dürften Schätzungen zu Folge lediglich 10% der Offiziere ihre Wurzeln im Bürgertum besessen haben. Aufgrund des niederen sozialen Prestiges des Offiziersstandes dürfte der Anteil des bürgerlichen Elements in der Armee der Habsburgermonarchie im europäischen Vergleich jedoch höher gewesen sein.72 Als „Einfallstor“ für bürgerliche Offiziersanwärter galt die technische Branche, also vor allem die Artillerie sowie das Ingenieurs- und Geniekorps.73 Diese Aussage wird aber nach wie vor kaum von jüngerer Forschungsliteratur gestützt. Es wurde bereits konstatiert, dass auch bürgerliche Offiziere von den Maßnahmen der Prestigesteigerung des Militärdienstes profitierten wie etwa durch die Erhebungen in den Adelsstand. Die damit einhergehende Imitation des aristokratischen Lebensstiles verzögerte jedoch die Herausbildung einer bürgerlichen Identität. Dies führte unter anderem dazu, dass sich der Adel als Großgrundbesitzer und der Bürger als Kapitalbesitzer immer mehr annäherten.74 Die Nobilitierungen waren das Produkt des Dilemmas, dass der Offiziersposten bzw. der Beruf des Kriegers traditionell dem Adel vorbehalten war, zusehends aber von Bürgern ausgeübt wurde.75

Abschließend sei noch die Gründung des Militär-Maria-Theresien-Ordens nach der Schlacht von Kolin 1757 hier anzuführen. Federführende Persönlichkeit hierbei war Feldmarschall Leopold Joseph Graf von Daun, welcher bereits im Zuge der Militärreform 1749/50 eine Gründung eines militärischen Ehrenordens vorschlug, um das Prestige des Militärdienstes zu heben und ein Vorbild an Tapferkeit für jüngere Offiziere bieten sollte.76 Der Orden unterschied sich jedoch in drei wesentlichen Punkten zu den im Mittelalter gegründeten Ritterorden. Erstens wurde die Mitgliedschaft wegen erwiesener Leistung und weniger wegen sozialer Abstammung vergeben. Zweitens wurden nur solche Dienste belohnt, die ausschließlich dem österreichischen Staatsdienst zugutekamen. Drittens war die Mitgliedschaft offener und meritokratisch. So konnten etwa auch Nichtkatholiken ausgezeichnet werden.77 Es konnte jeder Offizier, vom Fähnrich aufwärts bis hin zum Feldmarschall und unabhängig seiner militärischen Branche, Konfession oder sozialem Hintergrund Mitglied werden. Damit verbunden war auch eine Erhebung in den Rittertand.78 Weiters hatten Mitglieder automatisch Zutritt zum Hof. Darüber hinaus wurde durch die Auszeichnung von Helden der Diskurs über die Armee positiv konnotiert.79

Zusammenfassend kann behauptet werden, dass es durch die gesetzten Maßnahmen um die Mitte des 18. Jahrhunderts zu einer wesentlichen Attraktivierung des Militärdienstes kam. Vor allem durch die Nobilitierungen nach geleisteten Dienstjahren oder durch erbrachte militärische Tapferkeit gelang das Aufbrechen des adelig dominierten Offizierskorps durch bürgerliche Elemente. Zahlen untermauern diese Aussage. So waren um 1790 schließlich knapp zwei Drittel des gesamten habsburgischen Offizierskorps ursprünglich nichtadeliger Herkunft.80 Bezüglich der sozialen Durchlässigkeit ist bis dato zu konstatieren, dass die mittleren Offizierschargen von Leutnant bis Hauptmann vom sogenannten Kleinadel dominiert, wohingegen die höheren Posten fast ausschließlich dem Hof- bzw. Hochadel vorbehalten waren.81 Gerade auf den Kleinadel hatte das Militär eine starke Anziehungskraft, da aufgrund finanzieller Engpässe oft keine andere Wahl bestand.82 Auch die Regimentsinhaber wurden zu 80% vom Hochadel gestellt.83

Aber war das habsburgische Offizierskorps im europäischen Vergleich nun kosmopolitisch und international? Nun, dafür spricht etwa das spezifische Desinteresse des lokalen Hochadels am Militärdienst, sodass sich etwa ausländische Aristokraten, der Kleinadel und auch das Bürgertum verstärkt profilieren konnten. Nobilitierungen, finanzielle Absicherung, Privilegien und Auszeichnungen verstärkten den Zulauf in die Armee und führte zur Etablierung einer eigenen Militärkaste. Für die Internationalität spricht das bisher erhobene Datenmaterial. Es ist unbestreitbar, dass die kaiserlichen Truppen eine große Anziehungskraft auf die europäische katholische Adelsgesellschaft ausübten, was wiederum den erbländischen Adel zunächst abdingbar erschienen ließ.84 Von 157 Feldmarschällen im 18. Jahrhundert stammten etwa 50% nicht aus dem habsburgischen Dominium, sondern vielmehr aus den Gebieten des Heiligen Römischen Reiches.85 Im Jahr 1695 kamen 25% der Infanterieoffiziere und 40% der Kavallerie nicht aus dem deutschen Sprachraum.86 Als ein beeindruckendes Beispiel für die Integrierung ausländischer Offiziere in die höchsten Kreise der Gesellschaft der Habsburgermonarchie seien an dieser Stelle die Iren zu nennen. Über 100 irisch-stämmige Offiziere erreichten im Laufe der Zeit die Charge eines Feldmarschalls, Generals oder Admirals. Auch Kaiser Franz Stephan bezog sich auf die hohe Reputation, welche die Iren innerhalb der Habsburgermonarchie genossen: Je mehr Iren in österreichischen Diensten stehen, um so besser! So werden unsere Truppen immer gute Disziplin halten; ein irischer Feigling ist eine große Seltenheit, und wenn die Iren auch grundsätzlich eine Abneigung gegen etwas haben, tun sie es dennoch in ihrem Wunsch, Ruhm zu erwerben.87 Alleine von den während des Siebenjährigen Krieges verliehenen 20 Großkreuzen, neun Kommandeur- und 177 Ritterkreuzen waren drei Großritter, ein Kommandeur und zwölf Ritter irischer Abstammung.88

Gegen Kosmopolitismus und Internationalität spricht wiederum, dass der etablierte und ständisch geprägte Adel versuchte, Offiziersposten der von den Ständen geworbenen Truppen mit landsässigen Adligen zu besetzen. Auch gab es Widerstand, landfremde Aristokraten in die regionale Adelskorporation zu integrieren. Die Tatsache, dass bis weit ins 19. Jahrhundert die Spitzenpositionen dem Hochadel vorbehalten waren, spricht gegen die viel zitierte soziale Durchlässigkeit. James Van Horn Melton argumentierte diesbezüglich, dass die zuvor beschriebenen Reformen bis ca. 1780 den extremen Kosmopolitismus beseitigten und eine Homogenisierung innerhalb des Offizierskorps unterstützten.89 Unterstrichen wird diese These von dem Umstand, dass sich bürgerliche Offiziere nach der Standeserhebung immer mehr dem adeligen Lebensstil hinwandten und somit soziale Unterschiede verschwammen. Im Laufe der Zeit etablierte sich der neu geschaffene Militäradel mit einer homogenen habituellen und symbolischen Kultur. Doch auch das wartet, wie vieles hier besprochene, auf eine weitere und tiefer gehende wissenschaftliche Überprüfung und Untersuchung.

1 Butler, Colonel St. Paul, XVII.

2 Ebd., XVIII.

3 Stefan Kroll, Soldaten im 18. Jahrhundert zwischen Friedensalltag und Kriegserfahrung. Lebenswelten und Kultur in der kursächsichen Armee 1728–1796 (Krieg in der Geschichte 26, Paderborn 2006) 30.

4 Zu Ulrich Bräker vgl. unter anderem Jürgen Kloosterhuis, Donner, Blitz und Bräker. Der Soldatendienst des „armen Mannes im Tockenburg“ aus der Sicht des preußischen Militärsystems. In: Alfred Messerli, Adolf Muschg (Hg.), Schreibsucht. Autobiografische Schriften des Pietisten Ulrich Bräker (1725–1798) (Göttingen 2004) 129–187. Für weitere Selbstzeugnisse aus dem 18. Jahrhundert vgl. Johann Heinrich Ludewig Grotehenn, Briefe aus dem Siebenjährigen Krieg, Lebensbeschreibung und Tagebuch (Potsdam 2012), Ilya Berkovich, Motivation in War. The Experience of Common Soldiers in Old-Regime Europe (Cambridge 2017).

5 Kroll, Soldaten, 31.

6 George G. Butler, Colonel St. Paul of Ewart, Soldier and Diplomat. Vol. 1. (London 1911) XIII.

7 Stephan Geifes, Das Duell in Frankreich. 1789–1830. Zum Wandel von Diskurs und Praxis in Revolution, Kaiserreich und Restauration (München 2013) 57.

8 Bertrand Michael Buchmann, Militär, Diplomatie, Politik: Österreich und Europa von 1815 bis 1835 (Frankfurt a. Main 1991) 151.

9 Dienst-Reglement für die k.k. Infanterie. Zweyter Theil (Wien 1806) 20.

10 Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller, Observations-Puncten (Wien 1739) 11.

11 Marian Füssel, Der Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert (Beck’sche Reihe/Wissen, München 2010) 43f.

12 Neil Cogswell, Lobositz to Leuthen. Horace St Paul and the Campaigns of the Austrian Army in the Seven Years War 1756–57 (Solihull 2017) 381.

13 Füssel, Der Siebenjährige Krieg, 44.

14 Ebd., 45.

15 Johann Christoph Allmayer-Beck, Erich Lessing, Das Heer unter dem Doppeladler. Habsburgs Armeen. 1718–1848 (München 1981) 92f.

16 Michael Hochedlinger, Austria´s Wars of Emergence. War, State and Society in the Habsburg Monarchy 1683–1797 (London/New York 2003) 341.

17 Allmayer-Beck, Das Heer, 96.

18 Wilhelm Wiegand, Friedrich der Große (Bielefeld ­11902) 106f.

19 Jürgen Luh, Kriegskunst in Europa. 1650–1800 (Köln/Weimar/Wien 2004) 81f.

20 Anke Fischer-Kattner, Zeit-Not/Not-Zeit. Temporale Perspektiven auf den Belagerungskrieg im 17. Jahrhundert. In: Achim Landwehr (Hg.), Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit 21 (Potsdam 2017) 58.

21 Ebd., 64f.

22 Luh, Kriegskunst, 81f.

23 Fischer-Kattner, Zeit-Not, 67.

24 Luh, Kriegskunst, 81f.

25 Ebd. 57f.

26 Zum Zitat Karls V. von Lothringen von 1683 vgl. ebd., 83.

27 Allmayer-Beck, Das Heer, 96.

28 Christopher Duffy, Sieben Jahre Krieg 1756–1763. Die Armee Maria Theresias (Wien 2003) 431.

29 Fischer-Kattner, Not-Zeit, 70.

30 Neil Cogswell, Olmütz to Torgau. Horace St Paul and the Campaigns of the Austrian Army in the Seven Years War 1758–60 (Solihull 2018) XII. Im Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv finden sich Kopien des Nachlasses St. Pauls aus dem Northumberland County Records Office samt Auszügen des hier beschriebenen Journals unter der Signatur AT-OeStA/KA NL 1298 (B).

31 Die Versorgung der Armee war natürlich von essentieller Bedeutung. Um ein Heer von etwa 30.000 Mann zu versorgen, bedurfte es nach preußischem Feldkriegsetat etwa 312 Wagen mit 1.332 Pferden und 336 Knechten. Aus dem russischen Journal der russischen Hauptarmee aus dem Feldzug gegen die Osmanen 1737 finden sich ähnlich hohe Zahlen. Hier wurden für knapp 70.000 Mann 7.682 Versorgungswagen nachgeschickt. Die Ausdehnung eines solchen Zuges konnte über 100 Kilometer betragen, was sie für Überfälle sehr anfällig machte. Vgl. Luh, Kriegskunst, 43. In unserem Zusammenhang ist der Überfall bei Domstadtl am 30. Juni 1758 zu erwähnen, wo General Laudon einen 4.000 Wagen zählenden preußischen Versorgungskonvoi nach Olmütz überfiel, woraufhin einige Tage später die Belagerung beendet wurde. Vgl. Allmayer-Beck, Das Heer, 96. 37 Geldwagen, die man vorsichtigerweise in die vorderste Colonne genommen [hatte], und 72 Wagen Munition nebst einigen polnischen Ochsen – das war Alles, was von dem Transport zum König stieß. Vgl. Luh, Kriegskunst, 43. Horace St. Paul verzeichnet in seinem Journal, dass 20 Offiziere gemeinsam mit 1.000 anderen sowie sechs Kanonen gefangen nahm. Er erbeutete zusätzlich 3.000 Wagen, geladen mit Kugeln, Mehl und anderen Gütern. Vgl. Cogswell, Olmütz, 68. Es war der sogenannte „kleine Krieg“, der durch zum Teil irreguläre Truppen bzw. leichter Infanterie bzw. Kavallerie, wie etwa die Grenztruppen oder Jäger, im Siebenjährigen Krieg sehr erfolgreich praktiziert wurde. Dieser Art von Kriegsführung fielen zahllose Versorgungskolonnen zum Opfer. Vgl. dazu Johannes Kunisch, Der kleine Krieg. Studien zum Heerwesen des Absolutismus (Frankfurter historische Abhandlungen 4, Wiesbaden 1973).

32 Cogswell, Olmütz, 64.

33 Ebd., 64.

34 Ebd., 65.

35 Ebd., 65.

36 Ebd., 65.

37 Pauken fanden aus dem Osten den Weg nach Europa gegen Ende Beginn des 15. Jahrhunderts. Pauken sind große, aus Kupfer oder Silber getriebene halbkugelförmige Kessel, die mit Fell bespannt sind. Auf Grund des Prunks galten Pauken bald als Feldzeichen und waren daher den Fahnen und Standarten gleichgestellt. Verlust derselben galt daher ebenso als Schmach. Vgl. dazu Herbert Jüttner, Pauken und Paukenfahnen. Anmerkungen zu ihrer Geschichte. In: Militaria Austriaca. Zeitschrift der Gesellschaft für österreichische Heereskunde. 18 (2001) 10f.

38 Cogswell, Olmütz, 66.

39 Ebd., 66f.

40 Ebd., 67.

41 Ebd., 67.

42 Ebd., 67.

43 Ebd., 67.

44 Ebd., 68.

45 Ebd., 69.

46 Butler, Colonel St. Paul, XXVI.

47 Ebd., XXVII– XXVIII.

48 Ebd., LII.

49 Ebd., LVII.

50 Ebd., CLIX.

51 Duffy, Sieben Jahre Krieg, 147.

52 Michael Hochedlinger, Quellen zum kaiserlichen bzw. k.k. Kriegswesen. In: Josef Pauser, Martin Scheutz, Thomas Winkelbauer, (Hg.), Quellenkunde der Habsburgermonarchie (16.–18. Jahrhundert). Ein exemplarisches Handbuch (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 44, Wien 2003) 169.

53 Frank Göse, Zum Verhältnis von landadliger Sozialisation zu adliger Militärkarriere. Das Beispiel Preußen und Österreich im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert. In: MIÖG 109 1–2 (Wien 2001) 126. Zur offiziellen Kriegsgeschichte des Österreichischen Erbfolgekrieges vgl. K.u.k. Kriegsarchiv (Hg.), Österreichsicher Erbfolgekrieg 1740–1748. Nach Feldakten und anderen authentischen Quellen. 9 Bde (Wien 1896–1914).

54 Hochedlinger, Quellen, 170.

55 Gundula Gahlen, Carmen Winkel, Militärische Eliten in der Frühen Neuzeit: Einführung. In: dieselb. (Hg.) Militär und Gesellschaft in der Frühe Neuzeit. 14/1 (Potsdam 2010) 7–10f. Dies trifft in erster Linie auf das frühneuzeitliche Offizierskorps zu, wohingegen für das 19. Jahrhundert richtungsweisende Studien vorliegen. Vgl. dazu etwa István Deák, Der k.(u.)k. Offizier. 1848–1918 (Wien/Köln/Weimar 1995).

56 Göse, Zum Verhältnis, 123.

57 Ebd., 126.

58 Ebd., 131.

59 Ebd., 132.

60 Michael Hochedlinger Mars Ennobled. The Ascent of the Military Nobility in Mid-Eighteen-Century Austria. In: German History 17/2 (1999) 151.

61 Ebd., 152.

62 Laurence Cole, Adel und Militär. Am Ende des alten Regimes. In: Gerhard Ammerer, Elisabeth Lobenwein, Martin Scheutz (Hg.), Adel im 18. Jahrhundert. Umrisse einer sozialen Gruppe in der Krise (Querschnitte 28, Innsbruck 2015) 131.

63 Hochedlinger, Mars Ennobled, 155.

64 Ebd., 157.

65 Bernhard R, Kroener, „Des Königs Rock“. Das Offizierskorps in Frankreich, Österreich und Preußen im 18. Jahrhundert – Werkzeug sozialer Militarisierung oder Symbol gesellschaftlicher Integration? In: Peter Baumgart, Bernhard R. Kroener, Heinz Stübig (Hg.), Die Preußische Armee zwischen Ancien Régime und Reichsgründung (Paderborn 2008) 84.

66 Hochedlinger, Mars Ennobled, 162.

67 Ebd., 163.

68 Ebd., 163.

69 Kroener, „Des Königs Rock“, 84.

70 Göse, Zum Verhältnis, 144.

71 Kroener, „Des Königs Rock“, 85.

72 Hochedlinger, Mars Ennobled, 161.

73 Peter Melichar, Metamorphosen eines treuen Dieners. Zum bürgerlichen Offizier der k. (u.) k. Armee im 18. und 19. Jahrhundert. In: Robert Hoffmann (Hg.), Bürger zwischen Tradition und Modernität. (Bürgertum in der Habsburgermonarchie 6, Wien/Köln/Weimar 1997) 106.

74 Ebd., 107.

75 Cole, Adel und Militär, 133.

76 Ebd., 134.

77 Hochedlinger, Mars Ennobled, 170.

78 Cole, Adel und Militär, 134.

79 Ebd., 135.

80 Bernhard R. Kroener, „Des Königs Rock“, 82.

81 Cole, Adel und Militär, 134.

82 Hochedlinger, Mars Ennobled, 145.

83 Göse, Zum Verhältnis, 128.

84 Hochedlinger, Mars Ennobled, 145.

85 Hochedlinger, Austria´s Wars, 117.

86 Declan M. Downey, Die Wildgänse und der Doppeladler. Irische Integration in Österreich von 1630 bis 1918. In: Heeresgeschichtliches Museum Wien (Hg.), Die Wildgänse. The Wild Geese. Irische Soldaten im Dienste der Habsburger. Sonderausstellung 17.09.2003– 08.02.2004 (Wien 2003) 44.

87 Christoph Hatschek, Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine irischen Mitglieder von seiner Gründung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, In: HGM (Hg.), Die Wildgänse, 24.

88 Hochedlinger, Mars Ennobled, 173.

Markus Fochler

Dr. Markus Fochler, MA
Bis 2020 war ich Werkstudent im Referat Kunst. Ich studierte den Masterstudiengang „Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft“ am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Zu meinem generellen Forschungsschwerpunkt zählt die Militärgeschichte des 18. Jahrhunderts. Aktuell beschäftige ich mich mit dem habsburgischen Offizierskorps und dessen "esprit de Corps". Weitere Interessen liegen in der Erforschung von militärischen Erinnerungs- und Regimentskulturen.

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