Dieses 1739 entstandene handschriftliche Reglement des Dragonerregiments von Philippi (benannt nach Viktor Graf von Philippi (1674-1739), Regimentsinhaber 1727-1740), beinhaltet 168 Seiten, davon 28 ganzseitige Tafeln. Die Illustrationen sind farbig und golden handkoloriert und zeigen anschauliche Darstellungen des Exerzierens zu Pferd und zu Fuß bei Paraden, auf Märschen, im Gefecht, Kommandos zum Laden von Gewehr und Pistole sowie zum Granatenwerfen. Es handelt sich dabei um ein hochinteressantes Unikat zur österreichischen Militärgeschichte des 18. Jahrhunderts, welches in einem Münchener Auktionshaus angekauft werden konnte.
Der Verfasser dieser Handschrift, Cäsar Joseph Freiherr von Lentulus, trat als Dragoneroberst in kaiserliche Dienste und machte 1734/35 die Feldzüge am Rhein gegen Frankreich mit. Später kämpfte er in Ungarn, Bosnien, im Banat und in Siebenbürgen gegen die Türken. Für seine Verdienste wurde er 1738 von Kaiserin Maria Theresia in den Adelsstand erhoben und zum Generalmajor befördert. Nach seiner im Ersten Schlesischen Krieg bei Mollwitz erlittenen Verwundung wurde Lentulus 1741 zum Kommandanten von Kronstadt ernannt und 1743 zum Feldmarschallleutnant befördert
Kommentieren