Leuchtpistole Kaliber 4 System Walther „Heeresmodell“


Wie viele andere Armeen seit dem späten 19. Jahrhundert, verwendete auch die deutsche Wehrmacht eine Glatt-Rohr-Signalpistole im Kaliber 4 (27 mm), um eine große Palette an Signalpatronen abzufeuern, welche größer als bei vergleichbaren Streitkräften war. Es gab farbige Sterne, Rauchspurpatronen und sogar Pfeifsignale.
Die ursprünglich durch die Firma Walther entwickelte Leuchtpistole wurde Ende 1926 von der Reichswehr übernommen. Die Leuchtpistole von Walther stellte die Weiterentwicklung des Modells 1907 des deutschen Reichsheeres dar. Ausgestattet mit einem Kipplauf, welcher durch einen Hebel vor dem Abzugsbügel bedient wurde, plus einem Spannabzug und außenliegendem Hahn wies die in einer Stahlausführung hergestellte Leuchtpistole ein Gewicht von 1,3 kg auf.
1934 wurde der Lauf von 232 mm auf 155 mm gekürzt und die Waffe als ‚Heeresmodell‘ bezeichnet. Dabei wurde auch der Werkstoff der Leuchtpistole auf eine Aluminiumlegierung umgestellt, um das Gewicht zu reduzieren. Ab 1937 ersetzte das nunmehr 0,78 kg schwere Heeresmodell schrittweise die älteren Leuchtpistolen gleicher Größe.
Das ‚Heeresmodell‘ wurde in großen Stückzahlen durch die Firmen Walther, Erma und Bernhard Berghaus bis 1943 hergestellt. Wegen Rohstoffmangels erfolgte Fertigung ab 1942 nicht mehr aus Aluminium, sondern aus einer Zinklegierung.
Aus Blechprägeteilen hergestellte, neu entwickelte Leuchtpistole 42 ersetzte nach und nach das „Heeresmodell“. Die vorhandenen Leuchtpistolen System Walther verblieben jedoch bis Kriegsende in den Beständen der deutschen Wehrmacht.
In der Nachkriegszeit wurde das „Heeresmodell“ als zuverlässige Leucht- und Signalpistole in verschiedenen Streitkräften weiterverwendet und in der DDR erfolgte sogar eine Neuproduktion mit Verbesserungen am bewährten System.
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